staging.inyokaproject.org

6. Februar 2024

Mozilla hat Firefox 122.0.1 veröffentlicht und behebt damit mehrere Probleme der Vorgängerversion.

Download Mozilla Firefox 122.0.1

Mit dem Update auf Firefox 122.0.1 behebt Mozilla das Problem, dass bei Benachrichtigungen unter Windows trotz Klicken auf die Schaltfläche zum Ausblenden die mit der Benachrichtigung verknüpfte Website geöffnet worden ist.

Für Linux-Nutzer mit dem Yaru Remix Theme sowie für Nutzer älterer Ubuntu-Versionen wurden nicht die korrekten Farben verwendet.

Das Kontextmenü für Tab-Umgebungen in der Bibliothek sowie in der Sidebar zeigte nur die Icons und nicht die Namen der jeweiligen Umgebungen.

Mit Firefox 122 hatte Mozilla die Tastatur-Steuerung des Regeln-Panels im Inspektor-Werkzeug überarbeitet. Diese Änderung hat Mozilla aufgrund von Nutzer-Feedback wieder rückgängig gemacht. Wer das geänderte Verhalten bevorzugt hat, kann dieses über about:config wieder aktivieren, indem der Schalter devtools.inspector.rule-view.focusNextOnEnter auf false gesetzt wird. Ab Firefox 124 wird es dafür eine sichtbare Option in den Einstellungen der Entwicklerwerkzeuge geben.

Beim Kopieren von CSS aus dem Inspektor wurde fälschlicherweise die öffnende Klammer in einer neuen Zeile angezeigt.

Ein Webkompatibilitätsproblem wurde behoben, bei dem das Einfügen einer Importmap verursachen konnte, dass darauffolgende Module nicht geladen werden konnten. Ein weiteres Webkompatibilitätsproblem betrifft eine in Firefox 122 durchgeführte Änderung bezüglich externer Protokoll-Handler, welche korrekt gemäß Spezifikation war, in der Praxis aber Probleme verursacht hat und mit Firefox 122.0.1 rückgängig gemacht worden ist.

Eine mögliche Absturzursache beim CSS-Rendering wurde behoben, ebenso ein Rundungs-Problem bei der Berechnung der Scroll-Position. Außerdem wurde eine hohe CPU-Auslastung auf Websites korrigiert, welche Animationen und einen ResizeObserver verwenden.

Darüber hinaus gab es noch Verbesserungen in Zusammenhang mit der Funktion, über das Firefox-Menü Kompatibilitätsprobleme mit Websites an webcompat.com zu melden, welche derzeit experimentell für einen Teil der Nutzer aktiviert ist.

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5. Februar 2024

Bereits letzte Woche hat die UBports Foundation die Verfügbarkeit von Ubuntu Touch OTA-4 angekündigt. Das Update verbessert die Systemeinstellungs-App sowie die Unterstützung für Google-Dienste.

Das vierte "Over The Air" Update von Ubuntu Touch basiert nach wie vor auf der LTS Version 20.04 von Ubuntu. Zu den wesentlichen Neuerungen gehören:

  • Die Möglichkeit, den Inhalt von Benachrichtigungen auszublenden, wenn das Smartphone gesperrt ist.
  • Eine Schätzung der Ladezeit auf dem Sperrbildschirm.
  • Die Möglichkeit, einem bestimmten Kontakt einen Klingelton zuzuweisen.

Ausserdem gibt es einen neuen Kippschalter in den Systemeinstellungen, mit dem man das Design ändern kann, ohne eine zusätzliche App zu verwenden. Ferner behebt OTA-4 die Möglichkeit für Apps, benutzerdefinierte Vibrationsmuster festzulegen, verbessert die Zuverlässigkeit von Bluetooth-Headsets für Sprachanrufe und lässt die Double-Tap-to-Wake-Einstellung, sodass sie einen Neustart übersteht.  Auch die Kameraunterstützung für Waydroid-Benutzer wurde verbessert und die Barcode-Reader-App aktualisiert, sodass die Warnung "Geringer Speicherplatz" nicht mehr angezeigt wird.

Überdies behebt es die "Anmeldung bei Google" für bestimmte Webseiten und die Unterstützung für ähnliche Funktionen auf Websites, die Pop-ups erfordern. Die mobile Datenkonnektivität wurde verbessert, um sofort nach dem Beenden eines Telefonanrufs wieder aktiviert zu werden, und die Systemeinstellungs-App erhielt mehrere Verbesserungen für das Layout einiger Seiten. Benutzerdefinierte Hintergrundbilder können jetzt auch gelöscht werden und die Empfindlichkeit der Randgesten kann man nun anpassen.

Zu guter Letzt können Benutzer mit dem Ubuntu Touch OTA-4 Software-Update endlich die physische Kamerataste auf ihren Geräten verwenden, um ein Foto aufzunehmen, und Anwendungsentwickler sehen jetzt eine Bestätigung, wenn sie ihr Gerät mit einem neuen Computer verbinden. Verschiedene Sicherheits- und Fehlerkorrekturen sind ebenfalls in dieser Version enthalten.

Ubuntu Touch OTA-4 wird jetzt auf alle unterstützten Geräte ausgerollt, einschliesslich:

  • Asus Zenfone Max Pro M1
  • Pro1-X
  • Fairphone 3
  • Fairphone 3+
  • Fairphone 4
  • Google Pixel 3a
  • Google Pixel 3a XL
  • JingPad A1
  • OnePlus 5
  • OnePlus 5T
  • OnePlus 6
  • OnePlus 6T
  • PinePhone
  • PinePhone Pro
  • PineTab
  • PineTab2
  • Sony Xperia X
  • Vollaphone
  • Vollaphone X
  • Vollaphone 22
  • Vollaphone X23
  • Xiaomi Poco M2 Pro
  • Xiaomi Poco X3 NFC / X3
  • Xiaomi Redmi Note 9
  • Xiaomi Redmi Note 9 Pro
  • Xiaomi Redmi Note 9 Pro Max
  • Xiaomi Redmi Note 9S

Alle weiteren Änderungen finden sich in den Release Notes für OTA-4:

Quelle: https://ubports.com/en/blog/ubports-news-1/post/ubuntu-touch-ota-4-focal-3912


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3. Februar 2024

Wenn man im Internet nach Lösungen für Probleme mit LibreOffice & Co. bei wissenschaftlichen Arbeiten sucht, kommt meist sehr schnell der Hinweis, dass man gar nicht mit dem richtigen Werkzeug unterwegs ist, sondern eigentlich LaTeX viel besser wäre. Frei nach dem Motto: Alles andere sind Amateure. Aber ist das immer so? Oder war es jemals so? Nein. LaTeX ist eine gute Option, aber es legt einem auch Steine in den Weg. Jedes mögliche Werkzeug hat seine Stärken und Schwächen.

Ich beschäftige mich viel mit LibreOffice & Co. und werde oft gefragt, warum mich die Entwicklungen bzw. Nicht-Entwicklungen in diesem Bereich so interessieren. Das liegt daran, dass Office für mich immer noch ein zentrales Werkzeug ist. Das ist wohl eine Generationenfrage. Textverarbeitung, Präsentation, Tabellenkalkulation. Das sind Programme, die ich täglich brauche, und vor allem die Textverarbeitung ist das, was ich wirklich ausreize. Umfangreiche Formatvorlagen, Verzeichnisse, Fuß- und Endnoten, Register usw.. Meine Doktorarbeit zum Beispiel habe ich in einem einzigen Dokument geschrieben. Hunderte von Seiten, Tausende von Fußnoten, viel zu viele Jahre. Immer mit dem leisen Zweifel im Hinterkopf, ob LaTeX nicht doch die bessere Lösung gewesen wäre.

Und diese Zweifel sind keineswegs ein Produkt der Vergangenheit, sondern ich habe immer wieder mit Studierenden zu tun, die fragen, ob sie nicht LaTeX lernen sollten. Irgendjemand kennt immer jemanden, der gelesen oder gehört hat, dass LaTeX die einzige adäquate Methode für längere Texte sei. Das Gerücht ist irgendwie nicht tot zu kriegen. Daher hier noch mal deutlich: Dem ist nicht so!

Richtig ist, dass LaTeX-Dokumente in der Regel ein besseres Schriftbild und einen besseren Satz haben. Eine Textverarbeitung ist eben kein Satzprogramm. Wer also nur am Ende auf Drucken klicken will, bekommt mit LaTeX das schönere Ergebnis. Die steile Lernkurve verhindert daneben auch schlechte Ergebnisse, weil es dann meist gar keine gibt. Auch bei den Formeln hatte LaTeX lange Zeit die Nase vorn, aber viele Textverarbeitungen haben hier nachgebessert, um den Autoren das Leben leichter zu machen. Ein entscheidender Vorteil ist die Formatstabilität über sehr lange Zeiträume. Aber auch Textverarbeitung ist nicht so schlecht wie ihr Ruf und ich kann problemlos 15 Jahre alte Dokumente ohne sichtbare Abweichungen öffnen. Eine Garantie habe ich bei proprietären Formaten hier natürlich nicht. Mal ganz unabhängig von der Frage, ob dieses Anwendungsszenario überhaupt notwendig ist.

Unbestritten ist auch, dass man mit LaTeX sehr gut längere Arbeiten schreiben kann. Das kann man auch mit Markdown und im Prinzip sogar mit einem normalen Editor. Wobei es da mit den Fußnoten und Endnoten schwierig wird. Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern haben bahnbrechende Arbeiten mit Papier und Stift oder später mit der Schreibmaschine verfasst. Jeder kann und soll mit dem Werkzeug seiner Wahl arbeiten. Nur sind es irgendwie immer die LaTeX-Anwender, die ihr Werkzeug zum Maßstab erklären. Muss die steile Lernkurve mit Sendungsbewusstsein kompensiert werden? Ich weiß es nicht. Es ist aber auf jeden Fall falsch, denn bei einem der letzten Schritte im Wissenschaftskreislauf steht LaTeX seinen Anwendern massiv im Weg: Publizieren. Ausgerechnet LaTeX, das großartige Satzprogramm.

Jede wissenschaftliche Zeitschrift, die ich bisher gesehen habe und jeder Verlag für eine Buchpublikation nimmt oder verlangt gar eine Word-Datei. Auch moderne Open-Access-Zeitschriften mit OJS-Systemen wollen in der Regel Word-Dateien zur Weiterverarbeitung. Niemand besteht auf ein LaTeX-Dokument, manche nehmen solchen nicht mal an. Manchmal gibt es Vorlagen für Word, manchmal nur Satzhinweise und manchmal geht es wirklich nur um eine Rohtextdatei. Danach beginnt gegebenenfalls die Korrektur und das Lektorat, auf jeden Fall aber der Satz. Die Korrekturschleifen bis zur Fahnenkorrektur laufen in der Regel über Worddateien mit Änderungshistorie und Kommentaren in PDF-Dateien. Für die Worddateien kann in der Regel jedes Textverarbeitungsprogramm verwendet werden, da die Dateien ohnehin weiterverarbeitet werden. Open-Source-Nutzer sind hier jedenfalls nicht im Nachteil. Auch das muss mal geschrieben werden.

Denn kein Verlag druckt ein Manuskript so, wie es die Autoren abliefern. Jeder Verlag und manchmal sogar jede Zeitschrift hat ihr eigenes Design. Der Textsatz schafft Wiedererkennung. Kein Verlag, den ich kenne, macht den Textsatz mit LaTeX. Manchmal kann man es aus den Metadaten herauslesen, manchmal nicht. Oft wird Adobe InDesign verwendet, manchmal wird das Produkt in ein XML-Dokument umgesetzt oder in ein proprietäres Verlagsprodukt. Das Endprodukt ist längst nicht mehr nur das gedruckte Buch oder das E-Book als dessen digitaler Klon, sondern formatunabhängige Publikationen.

Wenn man also mit LaTeX schreiben möchte, weil es dem eigenen Arbeitsablauf besser entspricht, dann kann man das natürlich tun. Man sollte aber nicht dem Irrglauben verfallen, dass man sich das Leben im letzten Schritt des wissenschaftlichen Zyklus irgendwie leichter macht. Im Gegenteil: Wer mit LaTeX schreibt, hat am Ende mehr Konvertierungsschleifen als ein Autor, der ein normales Textverarbeitungsprogramm benutzt. Auf keinen Fall sollte man sich aber von irgendwelchen LaTeX-Nutzern einreden lassen, dass man LaTeX für eine wissenschaftliche oder auch nur längere Arbeit zwingend braucht. Das ist schlichtweg falsch.

Der Artikel Kein Verlag will ein LaTeX-Dokument erschien zuerst auf Curius

2. Februar 2024

Im vergangenen Sommer interpretierte ich die Ankündigung von LibreOffice als “wir haben fertig” und prognostizierte, dass das neue Versionierungsschema dies vor allem kaschieren soll. Dagegen gab es viel Protest über meine vermeintliche LibreOffice-feindliche Haltung. Den Zwischenstand konnte man am 31.1.24 bewundern.

Vorgestern wurde die Version 24.2 durch die Document Foundation freigegeben. Zur Erinnerung: Im neuen Schema handelt es sich um ein größeres halbjährliches Update, da kleinere Updates in dritter Stelle folgen. Die nächste Version wird voraussichtlich 24.8 sein und im August veröffentlicht werden.

Neuerungen darf man mit der Lupe suchen. Eine deutschsprachige Zusammenfassung gibt es bei Heise. Es gibt ein paar Detailverbesserungen an der Oberfläche und Fehler wurden behoben. Das Highlight der Hauptversion ist die automatische Aktivierung der Wiederherstellungsfunktion, wodurch jetzt im Hintergrund permanent Sicherungen angelegt werden. Die LibreOffice-Entwickler haben das Programm also tatsächlich offenkundig in den Wartungsmodus versetzt. Wichtige Themen wie generative KI sehe man sich laut Heise in Ruhe an. Vermutlich genau so in Ruhe wie mobile Apps für iOS und Android. Smartphones und Tablets sind ja nun wirklich Neuland, da muss man erstmal abwarten, ob sich das etabliert und Marktanteile vom technisch überlegenen Personal Computer abzieht.

Die Entwickler haben also offensichtlich entweder keine Kapazitäten für neue Funktionen oder keine gemeinsame Idee, wohin sie die einzige freie Office-Suite entwickeln möchten. Bestandsnutzer werden das wohl noch akzeptieren, aber beim Megathema “souveräner Arbeitsplatz” wird der Graben zu proprietären Produkten täglich größer. Ich prognostiziere, dass LibreOffice in Zukunft nur noch eine untergeordnete Rolle bei etwaigen Migrationen spielen wird und stattdessen andere Produkte zum Einsatz kommen.

Der Artikel Kommentar: LibreOffice mit neuer Version ohne Neuerung erschien zuerst auf Curius

31. Januar 2024

Es gibt wieder neue Sicherheitslücken in glibc. Dabei betrifft eine die syslog()-Funktion, die andere qsort(). Letztere Lücke existiert dabei seit glibc 1.04 und somit seit 1992. Entdeckt und beschrieben wurden die Lücken von der Threat Research Unit bei Qualys.

Die syslog-Lücke ist ab Version 2.37 seit 2022 enthalten und betrifft somit die eher die neuen Versionen von Linux-Distributionen wie Debian ab Version 12 oder Fedora ab Version 37. Hierbei handelt es sich um einen "heap-based buffer overflow" in Verbindung mit argv[0]. Somit ist zwar der Anwendungsvektor schwieriger auszunutzen, weil in wenigen Szenarien dieses Argument (der Programmname) dem Nutzer direkt überlassen wird, die Auswirkungen sind jedoch umso schwerwiegender. Mit der Lücke wird eine lokale Privilegienausweitung möglich. Die Lücke wird unter den CVE-Nummern 2023-6246, 2023-6779 und 2023-6780 geführt.

Bei der qsort-Lücke ist eine Memory Corruption möglich, da Speichergrenzen an einer Stelle nicht überprüft werden. Hierfür sind allerdings bestimmte Voraussetzungen nötig: die Anwendung muss qsort() mit einer nicht-transitiven Vergleichsfunktion nutzen (die allerdings auch nicht POSIX- und ISO-C-konform wären) und über eine große Menge an zu sortierenden Elementen verfügen, die vom Angreifer bestimmt werden. Dabei kann ein malloc-Aufruf gestört werden, der dann zu weiteren Angriffen führen kann. Das Besondere an dieser Lücke ist ihr Alter, da sie bereits im September 1992 ihren Weg in eine der ersten glibc-Versionen fand.

Bei der GNU C-Bibliothek (glibc) handelt es sich um eine freie Implementierung der C-Standard-Bibliothek. Sie wird seit 1987 entwickelt und ist aktuell in Version 2.38 verfügbar. Morgen, am 1. Februar, erscheint Version 2.39.

29. Januar 2024

Was ist die Geschichte von BunsenLabs und wie komfortabel ist die Distribution bei der Bedienung? Ich probiere es für euch aus.

Damals

Im ersten Teil dieses Kurztests habe ich die Installation und den ersten Eindruck von BunsenLabs Boron geschildert. In diesem zweiten Teil geht es um die Herkunft und die Tauglichkeit im täglichen Betrieb.

BunsenLabs stellt einen geistigen Nachfolger zum eingestellten CrunchBang Linux dar. Von diesem übernimmt es Openbox als Fenstermanager. Das Design ist schlicht gehalten. Bei den Paketquellen setzt BunsenLabs auf Debian in der stabilen Fassung. Bei der Auswahl an Software wird grösstenteils auf GTK basierte Programme gesetzt. Ein schlankes Grundsystem wird mit einem minimalistischen Erscheinungsbild kombiniert. Der Fenstermanager ist dabei stark anpassbar und unterstützt auch moderne Widescreen-Monitore.

CrunchBang war eine auf Debian GNU/Linux basierende Distribution, die eine Mischung aus Geschwindigkeit, Stil und Substanz bot. Durch die Verwendung des flinken Openbox-Fenstermanagers war es in hohem Masse anpassbar und bot ein modernes, voll ausgestattetes GNU/Linux-System ohne Leistungseinbussen. Die Entwicklung von CrunchBang wurde eingestellt, aber es inspirierte die Mitglieder der Community zur Entwicklung einiger hervorragender Spin-off-Projekte, wie z. B. BunsenLabs.

Weitere Informationen über die Geschichte von BunsenLabs findet ihr im Artikel von caos bei uns.

Heute

Wie im ersten Teil beschrieben, ist die Installation kinderleicht und führt zu einem grafisch ansprechenden OpenBox-Desktop. Ich habe BunsenLabs in der virtuellen Maschine GNOME-Boxes getestet. Die aktuelle Version Boron basiert auf Debian 12 mit dem Kernel 6.1.0-17. Die Distro belegt ca. 500 MB RAM, was am schlanken Fenstermanager liegt. Um die Alltagstauglichkeit zu prüfen, schaue ich mir folgenden Bereiche an:

  • Bildschirmauflösung
  • Spracheinstellung
  • Mitgelieferte Software
  • Paketverwaltung

Bildschirmauflösung

Die Änderung der Bildschirmauflösung auf die Fähigkeiten meines Monitors hat mir Kopfzerbrechen bereitet. Alle üblichen/einfachen Verfahren funktionieren nicht. Ich musste das Internet bemühen, um eine Lösung zu finden. Hallo 90'er-Jahre.

Wer bei BunsenLabs die Bildschirmauflösung verändern möchte, muss ArandR verwenden, oder xrandr im Terminal bemühen. Und dann muss man die Screen-Konfiguration im Autostart unterbringen. Mit ArandR habe ich es nicht geschafft, die Auflösung zu persistieren. Null Punkte.

Spracheinstellung

Während der Installation von BunsenLabs Boron werden alle nötigen Informationen für die Sprach- und Gebietseinstellungen abgefragt. Die Distribution ignoriert diese Angaben und stellt nur englische Labels bereit. Nach langem Suchen habe ich keine Möglichkeit gefunden, die Spracheinstellungen zu ändern. Und nein, ich habe nicht drei Stunden im Internet danach gesucht. Null Punkte.

Mitgelieferte Software

Die Auswahl der vorinstallierten Pakete ist reichhaltig. Da findet sich für jeden Anwendungsfall eine Lösung. Man erreicht diese über das Rechts-Klick-Menü oder über die Suche mit SUPER+Suchbegriff. Hier ist eine kleine Auswahl:

  • Internet: Firefox ESR, HexChat, Filezilla, Transmission
  • Dateiemanager: Thunar
  • Suche: Catfish
  • Editor und IDE: Geany
  • Bilder: Ristretto, ImageMagick
  • Multimedia: Xfburn, VLC, PulseAudio
  • Office: LibreOffice, Evince
  • und viele andere

Bei der Paketverwaltung setzt BunsenLabs auf:

  • apt im Terminal
  • Synaptic (für alle, die es grafisch mögen)
  • und eine Favoriten-Anwendung:

Die vorinstallierten Pakete sind gut ausgewählt und reichhaltig. Vielen mag der Zugriff auf die Apps über das Rechts-Klick-Menü gefallen, andere mögen des als zu Klick-intensiv empfinden. Ebendarum hat BunsenLabs das Tilt2-Panel standardmässig integriert. Doch wie funktioniert es?

Über den Tint2-Manager (findet man im Menü unter "User Settings, Tint2" auswählen) können verschiedene Designs und Anordnungen für das Panel gewählt werden. Im Screenshot seht ihr eine Variante, die das Panel am unteren Bildschirmrand anordnet.

Doch wie bringt man App-Starter in das Tint2-Panel? Dafür gibt es im oben erwähnten Menü den Tint2-Editor. Dieser öffnet eine Konfigurationsdatei, in der man das Tint2-Panel einrichten kann, einschliesslich der App-Starter. An dieser Stelle bin ich ausgestiegen. Null Punkte.

Paketverwaltung

Das Wesentliche habe ich bereits im vorherigen Kapitel erwähnt. Als Debian-basierte Distribution kommt apt als Paketverwaltung zum Zuge. Andere Paketformate werden nicht unterstützt. Mit dem Menüeintrag "Install Favourite Packages" gibt es ein gutes Angebot, um zusätzliche Software mit wenigen Klicks zu installieren.

Wie man sieht, verbergen sich dahinter Shell-Skripte, was keinesfalls als Kritik gemeint ist, aber Einsteiger:innen irritieren könnte. Einer der Neuerungen in der Boron-Version ist das automatische Update von Debian-Paketen. Diese Option kann im Terminal durch den Aufruf des Shell-Skripts bl-welcome eingerichtet werden. Ob das funktioniert, konnte ich aus Zeitgründen nicht überprüfen. Im Zweifel verwendet man sudo apt update && sudo apt upgrade.

Fazit

Wenn ich einen kurzen Testbericht über eine GNU/Linux-Distribution schreibe, wird dieser der Distro oft nicht gerecht. Das zeigt sich gerade bei BunsenLabs Boron. Im ersten Teil war ich begeistert, ob der einfachen Installation und dem tollen Erscheinungsbild. Der zweite Teil ist ziemlich negativ ausgefallen. Das möchte ich nicht der Distro anlasten, sondern der wenigen Zeit, die ich damit verbracht habe. Wer viele Distributionen getestet hat, entwickelt über die Jahre ein Gefühl, das sich kaum beschreiben lässt. Man fühlt das Potenzial einer Distribution; und dieses Gefühl ist bei BunsenLabs Boron gut. Die Entwickler haben viel Liebe in ihre Distribution gegossen. Deshalb ist es wert, mehr Zeit mit Boron zu verbringen, um die Details zu erforschen.


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26. Januar 2024

Ein MQTT-Broker ist die Schnittstelle zwischen vielen IoT-Sensoren und Geräten, die Sensordaten auswerten oder Aktoren steuern. Das MQTT-Protokoll ist offen und sehr weit verbreitet. Es findet in der Industrie Anwendungen, ist aber auch in Smart Homes ist MQTT weit verbreitet.
MQTT ist ein sehr schlankes und schnelles Protokoll. Es wird in Anwendungen mit niedriger Bandbreite gerne angewendet.

MQTT funktioniert, grob gesagt, folgendermaßen: IoT-Geräte können Nachrichten versenden, die von anderen IoT-Geräten empfangen werden. Die Vermittlungsstelle ist ein sogenannter MQTT-Broker. Dieser empfängt die Nachrichten von den Clients. Gleichzeitig können diese Nachrichten von anderen Clients abonniert werden. Die Nachrichten werden in sog. Topics eingestuft, die hierarchisch angeordnet sind, z.B. Wohnzimmer/Klima/Luftfeuchtigkeit.

Home Assistant, oder ein anderer Client, kann diesen Topic abonnieren und den Nachrichteninhalt („Payload„) auswerten (z.B. 65%).

Home Assistant OS vs. Home Assistant Container

In Home Assistant OS und Supervisor gibt es ein Addon, das einen MQTT-Broker installiert. Das ist sehr einfach, komfortabel und funktioniert wohl recht zurverlässig. In den Installationsarten Home Assistant Container und Core gibt es diese Möglichkeit nicht. Hier muss man manuell einen MQTT-Broker aufsetzen.

In diesem Artikel beschäftige ich mich damit, wie man den MQTT-Brocker Mosquitto über Docker installiert. Anschließend zeige ich, wie man die Konfigurationsdatei gestaltet und eine Verbindung zu Home Assistant herstellt. Das Ergebnis ist dann ungefähr so, als hätte man das Addon installiert. Los gehts!

Schritt für Schritt: MQTT-Broker Mosquitto mit Docker installieren

Als MQTT-Broker verwende ich die weit verbreitete Software Mosquitto von Eclipse. Dieser wird auch von Home Assistant bevorzugt und ist derjenige Broker, den das Addon installieren würde.
Für diese Anleitung wird vorausgesetzt, dass Docker bereits installiert ist und eine SSH-Verbindung zum Server hergestellt werden kann.

Schritt 1: Zunächst erstellen wir ein paar Ordner, die wir später benötigen. Mosquitto wird später so konfiguriert, dass in diese Ordner alle wichtigen Dateien abgelegt werden. Dadurch kann man auf dem Filesystem des Servers Mosquitto konfigurieren und beobachten.

$ mkdir mosquitto
$ mkdir mosquitto/config 
$ mkdir mosquitto/data 
$ mkdir mosquitto/log

Schritt 2: Nun wird die Konfigurationsdatei für Mosquitto erstellt. Über diese Datei kann man das Verhalten von Mosquitto steuern.

$ nano config/mosquitto.conf
persistence true
persistence_location /mosquitto/data/
log_dest file /mosquitto/log/mosquitto.log
log_dest stdout
password_file /mosquitto/config/mosquitto.passwd
allow_anonymous false
listener 1883

Schritt 3: Mit dem folgenden Befehl lädt man sich das aktuelle Image von Eclipse Mosquitto auf den Server.

$ docker pull eclipse-mosquitto

Schritt 4: Mit dem folgenden Befehl wird der Docker-Container gestartet. Das ist der Schlüsselmoment, jetzt muss alles klappen.

$ docker run -it -p 1883:1883 -p 9001:9001 --name mosquitto -v /home/pi/mosquitto/config:/mosquitto/config -v /home/pi/mosquitto/data:/mosquitto/data -v /home/pi/mosquitto/log:/mosquitto/log eclipse-mosquitt

Die Flags bedeuten hierbei folgendes:

  • -p 1883:1883 Der genannte Port ist die Standardeinstellung für MQTT. Alles was auf diesen Port am Server ankommt, wird in den Mosquitto-Container geleitet.
  • -p 9001:9001 Über diesen Port laufen die Websocket-Anwendungen. Falls das nicht benötigt wird, kann man das weg lassen
  • name mosquitto Über diesen kurzen Namen können wir den Docker-Container steuern
  • -v <filesystem-Pfad>:<Container-Pfad> Die in Schritt 1 erstellten Ordner werden in den Container eingebunden

Wer lieber Docker Compose verwendet, trägt diesen Eintrag in seine *.yaml ein:

services:
    eclipse-mosquitto:
        stdin_open: true
        tty: true
        ports:
            - 1883:1883
            - 9001:9001
        restart: unless-stopped
        container_name: mosquitto
        volumes:
            - /home/pi/mosquitto/config:/mosquitto/config
            - /home/pi/mosquitto/data:/mosquitto/data
            - /home/pi/mosquitto/log:/mosquitto/log
        image: eclipse-mosquitto

Schritt 5: Checken, ob der Container ordnungsgemäß läuft. In der folgenden Liste sollte eine Zeile mit dem Mosquitto-Docker auftauchen. Dieser sollte außerdem „up“ sein. Falls nicht, nochmal versuchen den Container zu starten und kontrollieren, ob er läuft.

$ docker container ls -a
CONTAINER ID   IMAGE          COMMAND   CREATED        STATUS        PORTS    NAMES
xxxxxxxxx   eclipse-mosquitto "/init"   3 minutes ago   Up 2 minutes  [...]   mosquitto

Schritt 6: Sehr gut, der Container läuft. Es wird dringend empfohlen, den MQTT-Broker so abzusichern, dass nur angemeldete User darauf zugreifen können. Das ist ja schon in Schritt 2 in die Konfigurationsdatei geschrieben worden. Mit dem folgenden Befehl melden wir uns in der Shell innerhalb des Containers an und erstellen einen Benutzer. In diesem Beispiel mosquitto. Im Anschluss an diesen Befehl wird man zweimal gebeten, das Passwort für den User festzulegen. Ist das geschafft, läuft der MQTT-Broker auf dem Server. Herzlichen Glückwunsch!

$ docker exec -it sh // öffnet die Shell innerhalb des Dockers
mosquitto_passwd -c /mosquitto/config/mosquitto.passwd mosquitto

Optional Schritt 7: Den MQTT-Broker bindet man in Home Assistant ein, indem man auf EinstellungenGeräte und Dienste+ Integration hinzufügen klickt. Im Suchfenster nach „MQTT“ suchen und die Zugangsdaten eingeben.
Die Server-Adresse findet man übrigens am schnellsten über ifconfig heraus.

The post MQTT-Broker Mosquitto als Docker Container installieren first appeared on bejonet - Linux | Smart Home | Technik.

Linux Mint 21.3 Cinnamon ISO-Edge wurde veröffentlicht.

Das wird nur ein sehr kurzer News-Artikel. Ich finde die Neuigkeit aber interessant und deshalb veröffentliche ich sie:

Linux Mint Edge ist für Nutzer gedacht, die Linux Mint nicht installieren können, weil ihre Hardware zu neu ist. Nun wurde Linux Mint 21.3 Cinnamon Edge-ISO mit Kernel 6.5 veröffentlicht. Damit können neueren Komponenten und Chip-Sätze unterstützt werden.

Die Edge-Version ist nur mit dem Cinnamon-Desktop ausgeliefert. Andere Desktops wie zum Beispiel XFCE können über die Paketverwaltung installiert werden.

Linux Mint warnt, dass die Edge-ISO nicht so stabil wie andere ISOs ist und nur verwendet werden sollte, wenn mit den "normalen" ISOs nicht gebootet oder installiert werden kann.

Linux Mint 21.3 Cinnamon Edge-ISO mit Kernel 6.5 könnt Ihr hier herunterladen

Quellen:

Grafik: https://www.linuxmint.com/pictures/screenshots/virginia/thumb_cinnamon.png

https://blog.linuxmint.com/?p=4635

https://linuxmint-user-guide.readthedocs.io/en/latest/edge.html


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25. Januar 2024

Gestern wurde die leichtgewichtige Distribution BunsenLabs Boron veröffentlicht. Sie basiert auf Debian 12 und verwendet den Window-Manager OpenBox.

Wenn einem keine anderen Ideen für Artikel einfallen, gibt es immer Auswege. Entweder man schimpft über GNOME, berichtet aus dem Büro, oder testet eine Distribution. Für diesen Artikel habe ich mich für Letzteres entschieden.

John Raff schreibt zur neuen Version:

Das BunsenLabs-Team freut sich, die Veröffentlichung von BunsenLabs Boron bekannt zu geben. Basierend auf Debian 'Bookworm', ist dies unserer Meinung nach das beste BunsenLabs bisher. Einige der neuen Funktionen sind: eine wunderschöne grafische Benutzeroberfläche von unserem Grafikteam, die Juliette Takas Debian Emerald Wallpaper als Ausgangspunkt nimmt, Fenster haben runde Ecken, das Menü hat Icons und das Panel ist vertikal, wie immer sind alle diese Details leicht an die Vorlieben der Benutzer anzupassen; alternative GUI-Themen können leicht über unser BLOB-Dienstprogramm ausgewählt werden, unter "Benutzereinstellungen" im Menü gibt es ein dunkles Boron-Thema mit roten Highlights, einem horizontalen Panel und ohne Menüsymbole; Benutzer, die frühere BunsenLabs-Themen mochten, können leicht zu Beryllium, Lithium, Helium oder anderen Desktops wechseln; ein optionales Dienstprogramm überwacht Paket-Upgrades und informiert den Benutzer, wenn welche verfügbar sind; verschiedene Fehler und Ärgernisse wurden im gesamten System behoben.

Nach dem Herunterladen des 1.7 GB kleinen 64-Bit Hybrid-Images, präsentiert sich Boron so:

Nach dem Start des Live Systems sieht man den Systemmonitor Conky und ein vertikales Tint2-Panel auf der angepassten OpenBox-Oberfläche. Das Anwendungsmenü kann mit der rechten Maustaste aufgerufen werden.

Nach dem schönen ersten Eindruck habe ich den Installer gestartet. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine angepasste Version von Calamares. Der Installationsprozess ist anfängerfreundlich und lässt kein Stirnrunzeln zurück. Die Installation dauert (in GNOME-Boxes) ca. 10 bis 15 Minuten, was typisch für Debian-basierte Distributionen ist.

Während die Installation läuft, beschreibe ich meinen ersten Eindruck:

Für eine Distro, die an Stelle 137 bei Distrowatch rangiert, gefällt mir bisher alles gut, was ich sehe. Conky (siehe rechte Seite) wurde so konfiguriert, dass wichtige Tastaturbefehle gezeigt werden. Das ist mal etwas anderes und erfüllt seinen Zweck bestens. Auch das Tint2-Panel sieht toll aus, obwohl der Anwendungsbereich ziemlich leer ist. Menüs, die per rechtem Mausklick aufgerufen werden, haben mir schon immer gefallen.

Nachdem die Installation abgeschlossen ist, zeigt sich ein relativ glatter Bootprozess. Nun gut, es ist nicht Plymouth, aber besser als die ewigen Terminalzeilen, die man von anderen Distributionen kennt. Danach gelangt man in dieses schöne Anmeldefenster:

Nach der Anmeldung öffnet sich der OpenBox-Desktop und begrüsst einen mit einer 16-seitigen Wilkommensmeldung im Terminal. Ungewöhnlich aber sympathisch:

Die 16 Seiten entpuppen sich als eine Reihe von Einstellungen für die Konfiguration. Unter anderem werden dort folgende Einstellungen abgefragt:

  • Software Upgrade
  • Firmware Check
  • Apt Update Checker
  • Debian Backports
  • BunsenLabs Backports
  • Bluethooth Support
  • Java Support
  • Anwendungen für die Software-Entwicklung installieren

Das Welcome-Script kann nachträglich wieder mit bl-welcome im Terminal aufgerufen werden.

Zwischenfazit

Es gibt GNU/Linux-Distributionen mit coolen Namen: Endeavour, NixOS, KaOS, Emmabuntüs, Yggdrasil und BunsenLabs als Weiterentwicklung von CrunchBang. Leichtgewichtigen Distros haftet manchmal der Makel eines unattraktiven Erscheinungsbilds an. Das sieht dann aus wie der letzte Schrei aus den 90er-Jahren. Nicht so bei BunsenLabs Boron. Mir gefällt die Konfiguration von OpenBox gut. Das Design dürfte vielen Anwender:innen gefallen; die Einrichtung von Conky mit Informationen über die Tastaturbefehle ist nützlich und die Willkommensbotschaft im Terminal mit anschliessenden Konfigurationsoptionen habe ich in dieser Art bisher nicht gesehen.

Im zweiten Teil über BunsenLabs Boron werfe ich einen Blick auf die Geschichte der Distribution und teste, wie es sich im Betrieb anfühlt. Bisher erscheint mir Boron ohne Fehl und Tadel. Ich bin gespannt, ob sich dieser Eindruck bestätigt.

Quelle: https://www.bunsenlabs.org/


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

24. Januar 2024

Mit dem neuesten Update für Google Chrome hat Google mehrere experimentelle KI-Features integriert. Besonders erwähnenswert ist dabei die Funktion zum Gruppieren der Tabs: Denn dabei werden die URLs und Titel der offenen Tabs an Google übertragen.

Google hat seinen Browser Chrome in Version 121 veröffentlicht. Die große Überschrift für dieses Update sind gleich drei neue Features, welche mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) das Leben der Nutzer erleichtern sollen. Auch wenn diese derzeit noch experimentellen Funktionen aktuell ausschließlich für Nutzer in den USA zur Verfügung stehen, wurde das Thema auch hierzulande von vielen Medien aufgegriffen. Doch eine sehr wichtige Information sucht man in den meisten Artikeln vergeblich.

Wie Google auf seiner Hilfe-Plattform selbst kommuniziert, arbeitet die Funktion der automatischen Tab-Gruppierung nicht rein auf Basis einer lokalen KI. Stattdessen werden die URLs sowie Titel aller geöffneten Tabs des aktiven Fensters „zur Verbesserung dieser Funktion“ an Google gesendet und gesammelt. Nutzer, die Wert auf Datenschutz legen, dürften dies problematisch sehen.

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Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 115.7 ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 115.7

Mit dem Update auf Thunderbird 115.7 hat die MZLA Technologies Corporation ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Das Update bringt Unterstützung für die Autocrypt Gossip Schlüsselverteilung für Nutzer mit aktiviertem OpenPGP sowie diverse Fehlerbehebungen und Verbesserungen, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen. Auch wurden diverse Sicherheitslücken geschlossen.

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23. Januar 2024

Mozilla hat Firefox 122 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.

Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux

Bilder und Beschreibungen in Suchvorschlägen

Firefox kann bei Suchvorschlägen in der Adressleiste jetzt Bilder und kurze Beschreibungen anzeigen, sofern die eingestellte Standard-Suchmaschine dies unterstützt und entsprechende Informationen für den eingegebenen Suchbegriff liefert.

Firefox 122: Suchvorschläge in Adressleiste

Im Rahmen der Funktion Firefox Suggest werden außerdem jetzt auch Artikel aus Mozillas Entwicklerdokumentation MDN Web Docs vorgeschlagen, wenn man nach Inhalten sucht, die mit Webentwicklung zu tun haben. Diese Funktion ist derzeit nur in den USA aktiviert.

Erkennung unglaubwürdiger Produktbewertungen auf Amazon

Bei Aufruf einer Produktseite auf amazon.de zeigt Firefox die Glaubwürdigkeit der abgegebenen Nutzer-Bewertungen in Form einer Schulnote nach amerikanischem System („A“ ist die beste, „F“ die schlechteste Note) an. Darunter wird die bereinigte Durchschnitts-Bewertung des jeweiligen Produkts angezeigt, sprich der Durchschnitt aller Bewertungen abzüglich derer, die nach Einschätzung der Künstlichen Intelligenz von Fakespot von Mozilla keine echten Bewertungen sind. Schließlich folgt noch eine Anzeige aktueller Highlights aus den Bewertungen, eingeteilt nach Kategorien wie Qualität und Preis. Dabei werden nur die glaubwürdigen Bewertungen der letzten 80 Tage als Grundlage genommen.

Fakespot-Integration in Firefox 122

Diese Funktion ist standardmäßig noch nicht aktiviert und kann vom Benutzer aktiviert werden. Die Funktion steht ebenso auf der französischen Seite amazon.fr sowie den englischsprachigen Seiten amazon.com, bestbuy.com sowie walmart.com zur Verfügung.

Verbesserungen der Übersetzungsfunktion

Die Funktion zur vollständigen Übersetzung von Websites, welche im Gegensatz zu Google Translate & Co. komplett im Browser arbeitet und nichts an einen Server sendet, hat Qualitätsverbesserungen erhalten. Vor allem Fälle, in denen Inhalte durch die Übersetzung verschwinden, sollten nun viel seltener vorkommen.

Authentifizierung über Passkeys

Sogenannte Passkeys versprechen eine komfortable und zugleich sichere Anmeldung auf Websites und das ganz ohne Passwort. So kann die Authentifizierung zum Beispiel über den Fingerabdrucksensor, das Smartphone oder einen externen Sicherheitsschlüssel erfolgen. Einen guten und detaillierteren Überblick über das Konzept der Passkeys kann man sich hier verschaffen.

Passkey-Unterstützung in Firefox

.deb-Paket für Debian-basierte Linux-Distributionen

Wer eine auf Debian basierende Linux-Distribution wie beispielsweise Debian selbst, Ubuntu oder Linux Mint nutzt, kann Firefox jetzt auch als .deb-Paket installieren. Ein entsprechendes APT-Repository wird von Mozilla bereitgestellt.

Die .deb-Pakete bieten die gleichen Vorteile wie die .tar.bz2-Archive, die man via mozilla.org herunterladen kann und damit im Vergleich zum Firefox aus einer traditionellen Paketverwaltung unter Linux dank Mozillas Compiler-Optimierungen eine bessere Performance und Sicherheit bieten und außerdem Updates, die den Nutzer schneller erreichen.

Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer

Auch in Firefox 122 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 122 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.

Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 122

In den Einstellungen der Startseite gibt es nicht länger eine Option zum Aktivieren oder Deaktivieren von Kurzinformationen, da Mozilla schon lange keine Hinweise mehr auf der Firefox-Startseite einblendet und es daher egal war, was hier eingestellt war.

Ebenfalls aus den Einstellungen entfernt wurde die Option zum Einblenden der separaten Suchleiste. Diese kann weiterhin über Menü → Weitere Werkzeuge → Symbolleiste anpassen… in die Oberfläche gezogen werden.

Die Anzahl der DNS Resolver Threads wurde deutlich erhöht, was zu schnelleren DNS-Auflösungen führen sollte, wenn viele Anfragen gleichzeitig erfolgen.

Verbesserungen gab es auch beim Ausdrucken von Websites unter bestimmten Voraussetzungen, insbesondere wenn die CSS Flexbox verwendet wird.

Auf Linux wurde die Verwendung der Farben für die Titelleisten und Sidebars verbessert, was das Erscheinungsbild insgesamt etwas moderner wirken lässt.

Verbesserungen der Webplattform

Die Regeln für Zeilenumbrüche von Webinhalten entsprechen jetzt dem Unicode-Standard, was die Webkompatibilität verbessert. Eine weitere Verbesserung für ost- und südostasiatische Endbenutzer ist die korrekte sprachabhängige Wortauswahl beim Doppelklick auf Text für Sprachen wie Chinesisch, Japanisch, Birmanisch, Laotisch, Khmer und Thai.

Websites können nun auch in privaten Fenstern temporär CacheAPI-Daten speichern, womit sich Websites, welche diesen Standard nutzen, in privaten Fenstern nicht mehr anders als in regulären Fenstern verhalten.

Uneven Level Protection Forward Error Correction (ULPFEC) ist jetzt aktiviert und kann von WebRTC-basierten Diensten genutzt werden, um die Videoqualität bei schwacher Internetverbindung zu verbessern.

Das hr-Element ist ab jetzt auch als Kindelement eines select-Elements erlaubt, um Trennlinien innerhalb eines Auswahlfelds darzustellen. Außerdem wird die showPicker()-Methode für <select>-Elemente jetzt unterstützt.

Bei Tabellen, deren Kopfzeile mittels position: sticky positioniert ist, sind gesetzte border nicht länger unsichtbar.

Verschiedene CSS-Eigenschaften und -Funktionen in Zusammenhang mit offset-path werden ab sofort unterstützt.

Bei der Performance-Optimierung hilft die Unterstützung der LargestContentfulPaint-API. Neu ist auch die Unterstützung der Screen Wake Lock-API.

Weitere Neuerungen für Entwickler von Websites lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.

Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge

Mozilla hat die Tastatur-Steuerung des Regeln-Panels im Inspektor-Werkzeug überarbeitet. Details zur geänderten Steuerung und zur Motivation hinter der Änderung liefert Mozilla in seinem Developer Experience-Blog (engl.).

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18. Januar 2024

Im Mai des vergangenen Jahres hatte Mozilla die Übernahme von Fakespot bekannt gegeben, einem Anbieter, der vor gefälschten Bewertungen beim Online-Shopping schützen soll. Firefox 122 wird die Erkennung unglaubwürdiger Produktbewertungen auf amazon.de unterstützen.

Bei Fakespot handelt es sich um einen Anbieter, welcher Künstliche Intelligenz nutzt, um gefälschte Rezensionen auf Shopping-Plattformen wie Amazon zu erkennen. Nach eigenen Angaben nutzen derzeit über eine Million Menschen Fakespot. Anfang Mai hatte Mozilla bekannt gegeben, das Unternehmen Fakespot vollständig und inklusive seiner 13 Mitarbeiter übernommen zu haben.

Seit der Übernahme von Fakespot arbeitet Mozilla an der nativen Integration einer Funktion zur Bewertung von Produkt-Reviews in Firefox. Im August 2023 hatte ich eine erste Vorschau auf das neue Firefox-Feature gegeben.

Wenn Mozilla kommende Woche Firefox 122 veröffentlichen wird, wird die Fakespot-Integration zwar noch nicht standardmäßig aktiviert sein, kann aber über about:config aktiviert werden, indem der Schalter browser.shopping.experience2023.enabled auf true gesetzt wird.

Dies funktioniert zwar bereits im aktuellen Firefox 121, allerdings werden ausschließlich amazon.com, walmart.com sowie bestbuy.com unterstützt. Für Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr viel relevanter ist die Version von Amazon für den deutschsprachigen Raum, welche unter amazon.de aufrufbar ist. Diese wird, ebenso wie die französische Version unter amazon.fr, ab Firefox 122 unterstützt.

Der Nutzung dieser Funktion muss zunächst explizit durch den Benutzer zugestimmt werden. Standardmäßig erfolgt keine Anzeige von Review-Bewertungen.

Fakespot-Integration in Firefox 122

Bei Aufruf der Produktseite zeigt Firefox die Glaubwürdigkeit der abgegebenen Nutzer-Bewertungen in Form einer Schulnote nach amerikanischem System („A“ ist die beste, „F“ die schlechteste Note) an. Darunter wird die bereinigte Durchschnitts-Bewertung des jeweiligen Produkts angezeigt, sprich der Durchschnitt aller Bewertungen abzüglich derer, die nach Einschätzung von Fakespot keine echten Bewertungen sind. Erkennt Fakespot, dass die Bewertung nicht mehr auf dem neuesten Stand ist, bietet Firefox die Möglichkeit an, die Analyse neu durchführen zu lassen.

Schließlich folgt noch eine Anzeige aktueller Highlights aus den Bewertungen, eingeteilt nach Kategorien wie Qualität und Preis. Dabei werden nur die glaubwürdigen Bewertungen der letzten 80 Tage als Grundlage genommen.

Fakespot-Integration in Firefox 122

Das Bewerben eines alternativen Produkts aus der gleichen Kategorie, welches eine gute Bewertung für die Glaubwürdigkeit der Produktbewertungen erhalten hat, ist für Deutschland und Frankreich aktuell nicht geplant.

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SUSE baut SUSE Linux Enterprise (SLE) um und die Folgen sind für openSUSE immens. Zwischenzeitlich stand ein Aus der stabilen LTS-Variante im Raum. Nun kündigt das Projekt aber wenigstens einen groben Fahrplan an.

Die Ankündigung enthält im Prinzip nur ein Bekenntnis zu openSUSE Leap und dass es eine Version 16 geben soll. Im Grunde ist dies eine Aktualisierung älterer Aussagen, dass openSUSE Leap 15 so lange unterstützt wird, bis die Version 16 marktreif ist. Im Sommer wird zunächst noch die Version 15.6 veröffentlicht, die so lange mit Sicherheitsupdates versorgt wird, bis die Version 16 erscheint. Im Notfall wird es noch eine Version 15.7 geben. OpenSUSE kann dies leisten, da SUSE im Hintergrund natürlich noch viele Jahre die Enterprise-Distribution SLE 15 pflegen und entsprechende Service Packs veröffentlichen wird.

OpenSUSE Leap 16 soll wie erwartet auf SUSEs Adaptable Linux Platform (ALP) basieren. Deren Umrisse zeichnen sich seit April 2022 ab. Im Kern handelt es sich um eine unveränderliche Distribution, die als Basis für verschiedene Einsatzszenarien dienen soll. Damit geht SUSE einen ähnlichen Weg wie Red Hat oder Canonical, allerdings mit unterschiedlichen Technologien. Während Red Hat schon recht weit und Fedora Silverblue in einem ziemlich brauchbaren Zustand ist, hinken SUSE und Canonical etwas hinterher.

Zunächst ist es aber schön, dass openSUSE mit Leap weiter plant und 2024 dürfte hier ein sehr spannendes Jahr werden.

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17. Januar 2024

Firefox 122 unterstützt die Authentifizierung auf Websites mittels sogenannter Passkeys und damit ohne Passwort.

Sogenannte Passkeys versprechen eine komfortable und zugleich sichere Anmeldung auf Websites und das ganz ohne Passwort. So kann die Authentifizierung zum Beispiel über den Fingerabdrucksensor, das Smartphone oder einen externen Sicherheitsschlüssel erfolgen. Einen guten und detaillierteren Überblick über das Konzept der Passkeys kann man sich hier verschaffen.

Mit Firefox 122 ergänzt auch Mozilla die Unterstützung von Passkeys in seinem Browser, welche von immer mehr Websites unterstützt werden. Firefox 122 erscheint am kommenden Dienstag, den 23. Januar 2024.

Passkey-Unterstützung in Firefox

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16. Januar 2024

Firefox Monitor ist ein kostenloser Dienst von Mozilla, welcher Nutzer überprüfen lässt, ob deren Benutzerkonten im Web in der Vergangenheit Teil eines bekannten Datendiebstahls waren. Am 6. Februar geht die neue Website inklusive auf Mozilla Monitor geändertem Namen sowie die Mozilla Monitor Plus genannte Premium-Version in den USA online.

Bereits im April 2023 hatte ich exklusiv darüber berichtet, dass Mozilla an einer Premium-Version von Firefox Monitor arbeitet. Einen Monat später folgten Informationen über das Haupt-Feature der geplanten Premium-Version, einen weiteren Monat später gab ich einen ersten Ausblick auf die neue Website. Schließlich berichtete ich im Oktober über die bevorstehende Umbenennung von Firefox Monitor zu Mozilla Monitor. Die Domain wurde bereits vor wenigen Wochen umgestellt.

Das ist Mozilla Monitor

Mozillas kostenfreier Dienst Mozilla Monitor zeigt nach Eingabe einer E-Mail-Adresse an, ob diese Teil eines bekannten Datendiebstahls in der Vergangenheit war. Neben dem Zeitpunkt des Diebstahls und dem Zeitpunkt des Bekanntwerdens wird auch angegeben, welche Daten gestohlen worden sind, zum Beispiel E-Mail-Adressen, Benutzernamen oder Passwörter. Darüber hinaus nennt Mozilla Monitor allgemeine Tipps, welche man in Betracht ziehen sollte, wenn man von einem Datendiebstahl betroffen ist.

Neuer Name und Website ab dem 6. Februar 2024

Nach aktueller Planung wird Mozilla am 6. Februar 2024 auch das Branding offiziell auf Mozilla Monitor umstellen und mit der neuen Website online gehen. Die bisher verfügbare Funktionalität wird auch weiterhin kostenlos zur Verfügung stehen. Außerdem kann das neue Premium-Feature getestet werden, welches im folgenden Abschnitt beschrieben wird.

Mozilla Monitor Plus in den USA

In den USA wird Mozilla Monitor Plus an den Start gehen. Damit wird ein Dienst integriert, welcher persönliche Informationen von über 190 Personen-Suchmaschinen entfernt – einer laut Mozilla 240 Milliarden Dollar schweren Industrie, welche mit der Bildung von Profilen und dem Verkauf dieser Daten Profit generiert.

Auch Nutzer der kostenlosen Version von Mozilla Monitor können ihre Daten einmalig überprüfen lassen. Für Nutzer von Mozilla Monitor Plus erfolgt eine monatliche Überprüfung – immerhin könnten diese Seiten ja jederzeit wieder neue Informationen hinzufügen. Außerdem kann Mozilla Monitor Plus automatisch die Entfernung von diesen Seiten in die Wege leiten, während Nutzer der kostenlosen Version beim einmaligen Check zwar gesagt bekommen, wo ihre Daten zu finden sind, die Entfernung aber manuell bei den jeweiligen Websites beantragen müssen.

Da Mozilla hierfür auf die Dienste von OneRep setzt, welche ausschließlich in den USA aktiv sind, ist mit keiner zeitnahen Ausrollung in weiteren Ländern zu rechnen – sofern OneRep selbst keine Expansions-Pläne verfolgt. Sollte der Dienst in den USA gut angenommen werden, ist natürlich nicht auszuschließen, dass sich Mozilla mittelfristig nach vergleichbaren Lösungen auch für andere Länder umsehen wird.

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15. Januar 2024

Parch Linux ist eine Open-Source, Arch-basierte Linux-Distribution, die versucht, hübsch, einfach zu bedienen, leicht, schnell und stabil zu sein. Ich habe die aus dem Iran stammende Distro kurz ausprobiert.

Die Distribution beschreibt sich selbst wie folgt:

Parch Linux ist eine auf Arch basierende Open-Source-Linux-Distribution mit dem Ziel, ein benutzerfreundliches und ästhetisch ansprechendes Computererlebnis zu bieten und gleichzeitig ein leichtgewichtiges, schnelles und stabiles Betriebssystem zu erhalten. Verwurzelt in der robusten Grundlage von Arch Linux, erbt Parch Linux dessen bekannte Stabilität und Leistung, um eine reibungslose und zuverlässige Benutzererfahrung zu gewährleisten.

Parch Linux zeichnet sich vor allem durch seinen benutzerzentrierten Ansatz aus, der sich sowohl an Anfänger als auch an erfahrene Linux-Benutzer wendet. Das intuitive grafische Installationsprogramm vereinfacht den Installationsprozess und macht ihn auch für Linux-Neulinge zugänglich. Darüber hinaus bietet Parch Linux eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl an vorinstallierten Anwendungen, darunter wichtige Tools für Produktivität, Web-Browsing, Multimedia-Genuss und vieles mehr, sodass eine umfangreiche Konfiguration nach der Installation nicht erforderlich ist.

Um seine Attraktivität weiter zu steigern, bietet Parch Linux eine Auswahl an Desktop-Umgebungen, darunter GNOME, KDE Plasma, XFCE und Cinnamon, die es dem Benutzer ermöglichen, sein Computererlebnis nach seinen Vorlieben zu gestalten. Jede Desktop-Umgebung bietet einen einzigartigen visuellen Stil und eine Reihe von Funktionen, sodass die Benutzer diejenige auswählen können, die am besten zu ihren Bedürfnissen und Arbeitsabläufen passt.

Unter seinem benutzerfreundlichen Äusseren nutzt Parch Linux die Leistungsfähigkeit des Pacman-Paketmanagers von Arch Linux, der für seinen Umfang und seine Benutzerfreundlichkeit bekannt ist. Mit einem riesigen Repository an Softwarepaketen, die sofort verfügbar sind, können Benutzer die Fähigkeiten von Parch Linux mühelos erweitern, um ihren spezifischen Anforderungen gerecht zu werden.

Parch Linux schafft ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Benutzerfreundlichkeit, Ästhetik und Leistung und ist damit die ideale Wahl für alle, die ein nahtloses und angenehmes Linux-Erlebnis suchen, ohne dabei Kompromisse bei Stabilität oder Flexibilität einzugehen. Das persische Erbe, das sich in seinem Namen widerspiegelt, verleiht der Identität der Distribution einen Hauch von kulturellem Reichtum.

Hinter Parch Linux steht ein 16-köpfiges Team um den 18-jährigen Gründer Sohrab Behdani aus dem Iran. Ohne es geprüft zu haben, gehe ich davon aus, dass das Team überwiegend oder vollständig ebenfalls aus dem Iran stammt. Diese Herkunft möchte ich nicht werten, sondern zu eurer Information erwähnen.

Parch gibt es in den Geschmacksrichtungen GNOME, KDE-Plasma, Xfce und Cinnamon. Diese Auswahl gefällt mir; nicht zu viele Desktop-Umgebungen, aber sehr populäre. Für einen Schnelltest habe ich das Xfce-ISO-Image von der Projektseite heruntergeladen und in der virtuellen Maschine GNOME-Boxes ausprobiert. Nach dem Booten präsentiert sich Parch so:

Nach einem Klick auf Install Parch legt das Installationsprogramm Calamares los. Als Dateisystem wird ext4 ohne Swap ausgewählt. Alternativ gibt es btrfs, f2fs, jfs, reiser und xfs zur Auswahl. Calamares wurde ein wenig umgestaltet und richtet sich auch an Einsteiger:innen. Der Installationsprozess ist der kürzeste und einfachste, den ich je bei einer Arch-basierten Distribution gesehen habe. Nach Abschluss der Installation und einem Reboot präsentiert sich Parch mit der Xfce-Oberfläche so:

Was auffällt ist:

  • Als Standard wurde das dunkle Theme Nordic-bluish mit einer blauen Accent-Farbe gewählt.
  • Die Anzahl vorinstallierter Anwendungen hält sich Grenzen; so ist keine Office-Suite vorinstalliert.
  • Das Xfce-Panel wurde an den linken Rand gesetzt (was Platz spart) und schön konfiguriert ist.
  • Die vorinstallierten Anwendungen sind spartanisch, wenn nicht gar etwas erratisch:
    • Webbrowser: Firefox
    • Office: nichts, nicht einmal ein E-Mail-Programm oder ein Taschenrechner
    • Xfce-Standard-App: Thunar (Dateien), Ristretto (Bilder), Parole (Filme), Mousepad (Editor), usw.
  • Anwendungsmenü: Whisker
  • Passwort-Manager: KeePassXC
  • und weitere Werkzeuge

Für meinen Geschmack hat das Parch-Team sehr viel richtig gemacht. Selbst Xfce sieht schön aus und wurde sinnvoll konfiguriert. Die Software-Auswahl orientiert sich überwiegend an den Standard-Anwendungen des Xfce-Desktops, was gut und richtig ist. Dass kein E-Mail-Programm und keine Office-Suite installiert ist, kann ich auch nachvollziehen. Aber warum gibt es keinen Taschenrechner? Die grösste Chance hat das Parch-Team jedoch beim Paketmanagement vergeben. Wer den Anspruch hat, eine Arch-basierte Distro zu bauen, die Anfängern gerecht wird, sollte eine umfassende Softwareverwaltung mitinstallieren. Weder Einsteiger:innen noch Fortgeschrittene wollen pacman verwenden. Dabei steht mit pamac eine überzeugende Lösung bereit, insbesondere wenn es um die Integration anderer Paketformate geht (Flatpak, Snap).

Was mir fehlt:

  • Plymouth für ein ansprechendes Starterlebnis
  • Pamac für eine zeitgemässe Softwareverwaltung (gerne mit Flatpak-Unterstützung)
  • Vorinstallierte Anwendungen, die sich mehr an den Grundbedürfnissen der Nutzer:innen orientieren.

Fazit

Parch Linux ist eine weitere Arch-basierte Distribution, die diese Ziele für ihre Nutzergruppe verfolgt: hübsch, einfach, leicht, schnell und stabil. Nach meiner Meinung hat das Parch-Team diese Ziele erreicht. Es fehlt jedoch ein Ziel, nämlich "zielgruppengerecht". Damit meine ich die Auswahl der vorinstallierten Anwendungen (das geht noch besser) und das Fehlen einer "zielgruppengerechten" Paketverwaltung, und das ist nicht pacman. Persönlich sehe ich in Parch Linux viel Potenzial; das Team aus dem Iran hat sich Mühe gegeben, eine Einsteiger-freundliche Distro zu bauen. Falls mich heute ein Einsteiger oder eine Einsteigerin nach einer Empfehlung für eine rollende Distribution fragen würde, wäre Parch Linux unter den Favoriten.

Quelle: https://parchlinux.com/


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Das Jahr 2024 ist nun schon zwei Wochen alt. Dennoch möchte ich noch einen Blick zurückwerfen und mich erinnern, wie das Jahr 2023 für meinen Blog verlaufen ist.

In 2023 wurden auf My-IT-Brain insgesamt 45 Artikel veröffentlicht. Dies sind 16 mehr als in 2022 und 14 mehr als in 2021. Jeden Monat sind mindestens zwei Artikel veröffentlicht worden.

Die Themen waren dabei wieder bunt gemischt. Allein Artikel über die Red Hat Enterprise Linux (RHEL) System Roles zogen sich wie ein roter Faden durch den Blog. Welche Artikel haben denn euch am besten gefallen? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Ich hoffe, es war für jeden von euch etwas Interessantes mit dabei und ihr folgt diesem Blog auch in 2024. Ihr könnt mir auch gerne Anregungen in die Kommentare schreiben, welche Themen ihr hier gerne behandelt sehen wollt. Vielleicht greife ich ja einige davon auf.

Und nun aber auf in ein spannendes Jahr 2024!

10. Januar 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 115.6.1 ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 115.6.1

Mit dem Update auf Thunderbird 115.6.1 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Eine Authentifizierung über OAuth2 wird jetzt auch für comcast.net understützt. Außerdem wurden mehrere Probleme behoben, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen.

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9. Januar 2024

Mozilla hat Firefox 121.0.1 veröffentlicht und behebt damit mehrere Probleme der Vorgängerversion.

Download Mozilla Firefox 121.0.1

Mit dem Update auf Firefox 121.0.1 behebt Mozilla ein Problem, welches verursachte, dass ein USB-Sicherheitsschlüssel von anderen Anwendungen nicht mehr verwendet werden konnte, nachdem dieser zuvor während einer Firefox-Sitzung verwendet wurde.

Ein Problem, bei dem bei Websites mit spaltenbasierten Layouts unter bestimmten Umständen nicht mit der Website interagiert werden konnte, wurde behoben.

Ein Video mit abgerundeten Ecken, welches über einem anderen Video lag, hatte keine abgerundeten Ecken mehr angezeigt.

Ein unerwarteter Zeilenumbruch in einigen CJK-Kontexten (Chinesisch, Japanisch, Koreanisch) wurde behoben, der durch Änderungen bei der Behandlung von ideographischen Leerzeichen verursacht wurde.

Behoben wurde außerdem eine mögliche Absturzursache bei Programmstart im „Headless“-Modus sowie eine mögliche Absturzursache des Default Browser Agent Hintergrund-Tasks unter Windows und eine mögliche Absturzursache, welche beim Debugging auftreten konnte.

Auf der Standard-Startseite von Firefox kann Mozilla gesponserte Verknüpfungen jetzt auch auf anderen Positionen anzeigen.

Für Nutzer englischsprachiger Sprachversionen experimentiert Mozilla für Nutzer, die derzeit nicht mit einem Mozilla-Konto in Firefox angemeldet sind, damit, bei Klick auf die Schaltfläche mit dem Avatar die Synchronisation, Firefox Monitor, Firefox Relay sowie das Mozilla VPN in einem Menü darzustellen, statt direkt die Login-Seite für das Mozilla-Konto zu öffnen.

Mozilla-Konto Button

Außerdem gab es noch einen Fix für die Fakespot-Integration, mit der Mozilla in den USA experimentiert.

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  1. Experiment: Pixel Tablet als Notebook-Ersatz
  2. Google Pixel Tablet als Notebook-Ersatz: Die Hardware
  3. Google Pixel Tablet als Notebook-Ersatz: Erste Erfahrungen

In meinem persönlichen Jahresrückblick hatte ich bereits über die Überlegungen berichtet, mein Notebook zugunsten eines Pixel Tablet zu ersetzen. Ich bin selbst noch nicht ganz davon überzeugt, aber möchte es gerne mal ausprobieren.

Die Überlegung basiert auf zwei komplementären Beobachtungen:

  1. Ich habe beruflich mindestens einmal im Jahr mit größeren Gruppen von Studierenden zu tun. Dabei stelle ich seit einiger Zeit fest, dass immer weniger klassische Laptops verwendet werden und immer mehr mit Tablets kommen. Manche Leute reagieren darauf mit einer mürrischen „Junge-Leute-haben-keine-Ahnung“-Attitüde. Ich selbst hinterfrage durch solche Erfahrungen immer wieder mein eigenes Nutzungsverhalten. Brauche ich wirklich ein Notebook oder bin ich es nur gewohnt?
  2. Ich habe mir einen All-in-One-PC für zu Hause gekauft. Mein Notebook liegt so viel ungenutzt herum, dass vor kurzem sogar der komplette Akku leer war, ohne dass ich es gemerkt habe. Das hat zwei Nebeneffekte. Erstens sinkt mein Anspruch an das mobile Gerät, weil ich vieles nur noch auf meinem großen PC erledige und die Daten auch nicht mehr synchronisiere. Zweitens entsteht ein gewisses Missverhältnis zwischen dem Pflegeaufwand einer Linux-Installation und dem Nutzen. Hier werden wieder einige mit den Augen rollen, aber keine Linux-Installation ist so wartungsarm wie mein GrapheneOS auf dem Smartphone.

Das finanzielle Risiko dieses Experiments war für mich tragbar, da wir uns sowieso ein Tablet für den Urlaub etc. anschaffen wollten. Schließlich nehme ich mein Notebook nicht mit in den Urlaub, um Touren zu planen. Mit dem Smartphone wird uns das schnell zu „fummelig“. Wenn das Experiment also scheitert und ich weiterhin ein vollwertiges Notebook brauche, dann wird das Google Pixel Tablet nur noch für solche Dinge zum Einsatz kommen. Ohne dieses Experiment hätte ich mir aber wahrscheinlich ein günstigeres iPad aus dem Vorjahr gekauft.

Das Pixel Tablet hat eher durchwachsene Bewertungen erhalten (z.B. Test bei Golem), aber es ist leider für mich das einzige in Frage kommende Tablet. Apples iPads sind immer noch das Maß der Dinge, aber integrieren sich halt überhaupt nicht in mein Geräte-Ökosystem. Alternativen gibt es nur mit Android. Der Mobile-Zug bei Linux ist meiner Ansicht nach abgefahren. Die Herstellerversionen von Android würde ich aber niemals nutzen, weil mir da zu viele Daten an Google und den Gerätehersteller abfließen. LineageOS halte ich hinsichtlich der Sicherheit für eine fragwürdige Alternative und der Support für die Hardware ist ein reines Glücksspiel. Das einzige für mich in Frage kommende Aftermarket-System ist GrapheneOS und das unterstützt halt nur Pixel-Geräte.

Bei der Zusammenstellung schielt man schon neidisch auf die Apple-Kundschaft. Die bekommen ein iPad Pro gleich mit Folio Keyboard mitgeliefert. Will man das Pixel Tablet vergleichbar nutzen, muss man sich die einzelnen Komponenten zusammensuchen. Das ist zwar etwas günstiger als die Apple-Lösung, aber für echte Budgetpreise darf man auch nicht zum Pixel greifen, sondern muss sich ein Huawei oder ähnliches suchen, das man dann mit seinen Daten bezahlt. Ich benutze diesen Blog nicht als Werbeplattform, daher verzichte ich auf meine persönlichen Empfehlungen für ein Cover und eine kleine Tastatur. Diese Defizite haben Golem zu der Einschätzung veranlasst, dass das Pixel eher als Sofa-Tablet konzipiert ist. Man muss es aber nicht so benutzen.

Die Installation von GrapheneOS ist sehr gut beschrieben und verläuft völlig reibungslos. Die Unterstützung des Pixel Tablet entspricht derjenigen von Google. Das betrifft meines Erachtens nach zwei wesentliche Modifikationen. Es gibt ein Dock am unteren Bildschirmrand und der Launcher als Startmenü-Ersatz, wenn man vom unteren Bildschirmrand hinein wischt.

Da ich GrapheneOS auf meinem Smartphone benutze, waren mir die Reichweiten und Grenzen von F-Droid natürlich bewusst. Auf meinem mobilen Begleiter brauche ich nicht viel. Browser, Mail, Kalender, ein paar Synology Apps und die Möglichkeit Office-Dateien anzuzeigen und ggf. zu bearbeiten. Das ist im Prinzip alles.

Im täglichen Betrieb merkt man aber leider, dass Google mit Android bisher keinen Fokus auf Tablets gelegt hat. Obwohl es seit einigen Jahren die beliebten Tablets von Samsung gibt, sind viele Apps schlecht an das große Format angepasst. Einige starten sogar in einem kleineren Format, andere nutzen den Platz schlecht aus.

Zur Veranschaulichung zwei exemplarische Apps. Zuerst die in GrapheneOS integrierte App zur Dateiverwaltung:

Hier erscheint die in der Smartphone-Variante nur per Wischgeste einblendbare Sidebar dauerhaft im größeren Format und die App kann im Tablet-Format sinnvoll genutzt werden. Weniger Funktionen als z.B. in der Dateiverwaltung von GNOME werden dem Nutzer auch nicht geboten.

Ein negatives Beispiel ist K9Mail:

Das Bild zeigt einen Screenshot von K9-Mail in der Tablet-Ansicht

Es wird lediglich die Nachrichtenliste eingeblendet. Es wäre genug Platz um gleichzeitig die Ordnerliste und/oder die E-Mail-Vorschau zu zeigen, aber dies wird von der App nicht unterstützt.


Edit: K9Mail kann doch auch die Nachrichtenvorschau anzeigen. Mehr in den Kommentaren.

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7. Januar 2024

Mit mozilla.social betreibt Mozilla seine eigene Instanz des dezentralen sozialen Netzwerks Mastodon. Noch befindet sich diese in einem geschlossenen Betatest, sodass sich noch nicht jeder dort anmelden kann. Dieser Artikel beschreibt meine ersten Eindrücke nach drei Wochen Nutzung und geht auch auf ein paar Unterschiede zu anderen Mastodon-Instanzen ein.

Was ist Mastodon?

Mastodon ist eine Microblogging-Plattform oder auch soziales Netzwerk, welches vor allem mit X, ehemals Twitter, verglichen werden kann, oder auch dem neuen Threads von Meta. Der große Vorteil von Mastodon ist seine dezentrale Natur: Das Netzwerk gehört keinem einzelnen Unternehmen. Stattdessen kann jeder seine eigene Instanz mit eigenen Moderationsregeln und eigener Oberfläche betreiben. Die dafür verwendete Software ist Open Source und frei verfügbar.

Was ist mozilla.social?

Mit mozilla.social betreibt auch Mozilla eine Mastodon-Instanz. Dabei setzt Mozilla auf die offizielle Mastodon-Software in einer Version, welche Mozilla an die eigenen Bedürfnisse angepasst hat. Als Oberfläche verwendet Mozilla nicht die Standard-Oberfläche von Mastodon, sondern Elk in einer ebenfalls an die eigenen Bedürfnisse angepassten Version.

Derzeit befindet sich mozilla.social noch in einem geschlossenen Betatest. Das bedeutet, dass sich noch nicht jeder frei registrieren kann. Man kann sich aber auf eine Warteliste setzen lassen und ist dann hoffentlich bei der nächsten Runde neuer Nutzer dabei.

Ich bin seit dem 15. Dezember 2023 auf mozilla.social und im Folgenden beschreibe ich meine ersten Eindrücke und beobachteten Besonderheiten.

Erste Eindrücke und Besonderheiten von mozilla.social

Anmeldung mittels Mozilla-Konto

Praktisch ist, dass man für die Anmeldung bei mozilla.social keine zusätzlichen Anmeldedaten benötigt, wenn man bereits ein Mozilla-Konto hat. Dieses könnte man bereits aus einigen Gründen haben: für die Synchronisation von Firefox-Daten, für Pocket, das Mozilla VPN, Firefox Relay, Firefox Montitor, MDN Plus oder in Zukunft auch die Synchronisation in Thunderbird. In das Mozilla-Konto wiederum kann man sich entweder klassisch mittels E-Mail-Adresse oder auch via Google- oder Apple-Konto anmelden.

Die Oberfläche

Als ich neu in der Welt von Mastodon war, war mein erster Gedanke, wie altbacken Mastodon doch aussieht. Die Standard-Oberfläche erfüllt ihren Zweck, hat mich als langjährigen Twitter-Nutzer optisch aber nicht angesprochen. Erfreulicherweise nutzt Mozilla nicht die Standard-Oberfläche, sondern Elk. Das Elk-Projekt gibt sich selbst noch den Alpha-Status und schreibt, noch nicht bereit für eine größere Verbreitung zu sein. Aber Mozilla ist offensichtlich bereits genug überzeugt, um auf eine angepasste Version von Elk zu setzen. Ohne dabei etwas komplett anderes zu sein, erinnert Elk stärker an X / Twitter und wirkt dadurch nicht nur vertrauter, sondern auch moderner.

mozilla.social Web

Wie auch die originale Oberfläche bieten Elk und damit auch mozilla.social wahlweise ein helles oder ein dunkles Farbschema an. Im Allgemeinen empfinde ich helle Farben als freundlicher und weniger anstrengend. In diesem Sinne begrüße ich auch, dass anders als bei der originalen Oberfläche das helle und nicht das dunkle Farbschema Standard für nicht angemeldete Nutzer ist. Elk bietet im Gegensatz zur originalen Oberfläche aber auch für Gäste die Möglichkeit an, das Farbschema per Button-Klick zu ändern.

mozilla.social Web mozilla.social Web

Und ein Zen-Modus blendet große Teile der Oberfläche ganz aus, sodass man sich rein auf das Lesen der Inhalte fokussieren kann.

mozilla.social Web

Artikel-Empfehlungen ersetzen aktuelle Mastodon-Trends

Normalerweise zeigt Mastodon auf einer Seite Beiträge aus dem gesamten Netzwerk an, welche am jeweiligen Tag an Bedeutung gewinnen. Neben Aktualität ist die Anzahl der sogenannten „Boosts“ sowie Favoriten relevant. Mozilla hat diese Seite gestrichen und zeigt stattdessen eine Seite mit Artikel-Empfehlungen über Mozillas hauseigenen Dienst Pocket an.

mozilla.social Web

Können Nutzer bald weitere Nutzer einladen?

Auf mozilla.social gibt es einen Reiter für Einladungen. Hier erscheint derzeit nur ein Platzhalter-Text, der darauf hinweist, dass man „in ein paar Tagen“ wieder vorbeischauen soll und es dann Einladungs-Codes gibt, die man mit seinen Freunden teilen kann. Die Zeitangabe sollte man nicht wörtlich verstehen, denn der Text steht dort bereits von Anfang an.

mozilla.social Web

Einladungs-Codes für Mastodon sind kein neues Konzept von Mozilla. Aber weder Mastodon im Original noch Elk sehen Einladungen als Teil der Hauptnavigation vor. Deswegen kann man wohl davon ausgehen, dass Mozilla vor einer generellen Öffnung für alle Nutzer zumindest bald die Möglichkeit aktivieren wird, dass bestehende Nutzer weitere Nutzer zu mozilla.social einladen.

Moderations-Richtlinien

Mit dem Start der damals noch ausschließlich internen Betaphase im Mai 2023 hatte Mozilla auch seine Pläne bezüglich der Inhaltsmoderation angekündigt:

Sie werden einen großen Unterschied in unserem Ansatz der Inhaltsmoderation im Vergleich zu anderen großen Social-Media-Plattformen feststellen. Wir bauen keine weitere selbsterklärte „neutrale“ Plattform. Wir glauben, dass viel zu oft „Neutralität“ als Vorwand verwendet wird, um Verhaltensweisen und Inhalte zu ermöglichen, die darauf abzielen, diejenigen aus Gemeinschaften zu belästigen und zu schädigen, die schon immer Schikanen und Gewalt ausgesetzt waren. Unser Plan zur Moderation von Inhalten basiert auf den Zielen und Werten, die in unserem Mozilla-Manifest zum Ausdruck kommen – Menschenwürde, Inklusion, Sicherheit, individuelle Meinungsäußerung und Zusammenarbeit. Wir verstehen, dass die individuelle Meinungsäußerung, besonders in den USA, oft als absolutes Recht um jeden Preis gesehen wird. Selbst wenn dieser Preis die Schädigung anderer ist. Wir schließen uns dieser Ansicht nicht an. Das wollen wir klarstellen. Wir bauen eine großartige Sandbox, in der wir alle spielen können, aber es gibt auch Regeln, wie wir miteinander umgehen. Es steht Ihnen völlig frei, woanders hinzugehen, wenn Ihnen diese nicht gefallen.

Inwieweit diese Moderations-Richtlinien bereits Anwendung finden und sich in der Praxis tatsächlich von anderen Instanzen unterscheiden, ist für mich nicht zu beurteilen.

Mozillas eigene Anpassungen

Wie bereits beschrieben nutzt Mozilla weder Mastodon noch Elk in der jeweiligen Original-Version, sondern passt diese an. Dies kann neben den bereits genannten Dingen optische Details wie ein anderes Standard-Avatar bedeuten, aber auch bedeutsamere Anpassungen wie ein sofortiges Löschen hochgeladener Medien, wenn ein Beitrag gelöscht wird, was im Original-Mastodon erst zeitversetzt geschieht, oder eine Opt-Out-Einstellung für die Erhebung technischer Daten. Dies sind nur wenige Beispiele für Anpassungen, welche Mozilla auf Grundlage der jeweils aktuellen Versionen von Mastodon und Elk umsetzt.

Ersteindruck von Mastodon-App Mozilla Social für Android

Mittlerweile gibt es auch eine erste Vorschauversion der Mastodon-App Mozilla Social für Android. Diese kann auch von Mastodon-Nutzern verwendet werden, welche nicht auf mozilla.social, sondern auf einer anderen Mastodon-Instanz sind. Ich habe vor wenigen Tagen einen Ersteindruck-Artikel über Mozilla Social für Android veröffentlicht.

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6. Januar 2024

Die Firefox-Erweiterung Lightbeam veranschaulicht Drittanbieter-Verbindungen von Websites, indem diese durch einen Graphen visualisiert werden.

Während wir Websites besuchen, passieren im Hintergrund Dinge, von denen man als Nutzer nichts mitbekommt. So werden vor allem Ressourcen von anderen Domains geladen, welche wiederum unter Umständen Daten von wieder anderen Domains laden. Und so entsteht sehr schnell ein großes Netz an Verbindungen. Die Firefox-Erweiterung Lightbeam visualisiert genau das und hilft so zwar nicht direkt beim Reduzieren des Trackings durch Websites, aber macht das Ganze anschaulich und schärft so das Bewusstsein.

Firefox-Erweiterung Lightbeam

Download der Browser-Erweiterung Lightbeam für Mozilla Firefox

Sowohl die Idee als auch der Name klingen vertraut? Das hat einen Grund. Ursprünglich wurde die Erweiterung im Februar 2012 von Mozilla unter dem Namen Collusion veröffentlicht. Im Oktober 2013 folgte eine Umbenennung in Lightbeam. Nach einer Neuentwicklung als WebExtension mit reduziertem Funktionsumfang im Rahmen eines Outreachy-Projekts im Herbst 2017 hat Mozilla die Erweiterung Lightbeam im Oktober 2019 schließlich offiziell eingestellt und auch den Download von seiner Erweiterungs-Plattform entfernt. Zwar wurde die Erweiterung dann durch jene Entwicklerin privat neu bereitgestellt, welche bereits in die Neuentwicklung als WebExtension involviert war, aber auch das hatte im Jahr 2022 ein Ende und die Erweiterung verschwand erneut von Mozillas Erweiterungsplattform. Noch im selben Jahr entstand ein neuer Fork von Christoph Klassen, der auch heute noch besteht.

Sein Hauptziel ist nach eigenen Angaben, dafür zu sorgen, dass die Erweiterung verfügbar bleibt. Das heißt, der Fokus liegt auf dem Anpassen der Erweiterung, falls Änderungen seitens Mozilla dies notwendig machen, dem Aktualisieren verwendeter Bibliotheken etc. Die Entwicklung neuer Funktionen ist ausdrücklich kein Ziel. Mit dem Fusion-Modus gibt es allerdings tatsächlich eine neue Funktion, welche die ursprüngliche Lightbeam-Version von Mozilla nicht hatte. Dabei werden verschiedene Drittanbieter-Domains zu einem gemeinsamen Knoten „fusioniert“. Welche Domains fusioniert werden sollen, lässt sich in den Einstellungen der Erweiterung konfigurieren.

Firefox-Erweiterung Lightbeam

Die Erweiterung ist sowohl mit Firefox für Windows, macOS und Linux kompatibel als auch mit Firefox für Android.

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5. Januar 2024

Mozilla hat eine erste Vorschauversion von Mozilla Social für Android veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine App für die Nutzung des dezentralen sozialen Netzwerks Mastodon. Diese unterstützt natürlich nicht nur Mozillas eigene Mastodon-Instanz, sondern kann von Nutzern aller Mastodon-Instanzen genutzt werden.

Download Mozilla Social Nightly für Android

Mozilla hat heute die erste Nightly-Version von Mozilla Social für Android veröffentlicht. Bislang steht die Version nur über GitHub zur Verfügung und aktualisiert daher auch nicht automatisch auf neuere Versionen. Bald soll Mozilla Social aber auch im Google Play Store und dann mit automatischen Updates zur Verfügung stehen. Auch Mozilla Social für Apple iOS befindet sich in Entwicklung, dort ist die Entwicklung aber noch nicht so weit vorangeschritten.

Download Mastodon-App Mozilla Social Nightly für Android

Erste Eindrücke von Mozilla Social für Android

Zunächst eine Anmerkung, die für das Erwartungshaltungsmanagement wichtig ist: Die Veröffentlichung von Mozilla Social als Nightly-Version bedeutet, dass wir hier von einer frühen Vorschau sprechen. Es handelt sich um kein finales Produkt. Noch nicht alles sieht hübsch aus, ein paar wichtige Funktionen fehlen noch. Darauf werde ich später noch etwas mehr eingehen.

Der erste Start

Bereits der Startbildschirm weist einen darauf hin, dass es sich noch um eine „Beta“-Version handelt, wobei es wohl auch nicht falsch wäre, noch von einer „Alpha“-Version zu sprechen, auf Grund noch fehlender Funktionen und weil es ja auch eine Nightly-Version ist.

Die große Schaltfläche führt einen zum Login für Mozillas Mastodon-Instanz. Das Praktische hierbei: Man kann sich mit seinem bestehenden Mozilla-Konto anmelden, was wahlweise über die Eingabe der E-Mail-Adresse, via Google oder via Apple funktioniert. Allerdings befindet sich Mozillas Mastodon-Instanz derzeit noch in einem geschlossenen Beta-Test. Hier kann also noch nicht jeder teilnehmen. Ich habe bereits Zugang und habe meine ersten Eindrücke von Mozillas Mastodon-Instanz, welche sich in ein paar Punkten von anderen Mastodon-Instanzen unterscheidet, in einem eigenen Artikel beschrieben.

Der Link unter der großen Schaltfläche führt zur Eingabe eines anderen Mastodon-Servers. Nach Eingabe des Servers landet man auf der entsprechenden Login-Seite. Mozilla Social kann also für jede Mastodon-Instanz genutzt werden, nicht nur für die von Mozilla.

Mozilla Social für Android: Erste Vorschauversion

Ein Rundgang durch die App

Nach dem Login ist das erste, was man sieht, der persönliche Feed. Also die Nachrichten von den Nutzern, denen man folgt. An der Stelle gibt es keinen Algorithmus, der einem potenziell interessante Nachrichten wildfremder Nutzer oder bezahlte Beiträge vorschlägt. Beiträge anderer Nutzer der gleichen Instanz sieht man, wenn man vom Reiter „For You“ zum Reiter „Local“ wechselt, und im Reiter „Federated“ gibt es dann auch Beiträge von Nutzern anderer Instanzen. Diese Information ist in erster Linie für diejenigen, welche beispielsweise von X, ehemals Twitter, kommen. Bestehende Mastodon-Nutzer kennen das Konzept.

Mozilla Social für Android: Erste Vorschauversion

Rechts oben geht es zur Suche. Die Ergebnisse sind aufgeteilt auf die Reiter „Top“, „Accounts“, „Posts“ sowie „Hashtags“. Aus den Ergebnissen heraus kann direkt einem Profil oder einem Hashtag gefolgt oder mit Beiträgen interagiert werden.

Mozilla Social für Android: Erste Vorschauversion

Der zweite Tab ist eine Besonderheit von Mozilla Social. Darüber gibt es Inhaltsempfehlungen. Aber nicht etwa von Mastodon-Nutzern, sondern von Mozillas hauseigenem Dienst Pocket, wie man sie auch von der Firefox-Startseite kennt. Die Artikel sind sogar schon auf Deutsch, obwohl der Rest der App noch auf Englisch ist.

Die Artikel können direkt in der App gelesen oder auch mit anderen Apps geteilt werden. Man findet hier auch noch Schaltflächen zum Teilen sowie Setzen als Lesezeichen innerhalb von Mastodon, diese Schaltflächen sind aber noch ohne Funktion.

Mozilla Social für Android: Erste Vorschauversion

Der mittlere Tab führt dann zum Verfassen eines eigenen Beitrags. Neben dem eigentlichen Textinhalt sowie dem Sichtbarkeitsstatus können hier auch Fotos oder Videos hochgeladen, eine Umfrage angehängt und eine Content-Warnung konfiguriert werden.

Mozilla Social für Android: Erste Vorschauversion

Der vierte Tab ist derzeit nur ein Platzhalter. Hier sollen in Zukunft die Lesezeichen erscheinen. Der fünfte Tab ist schließlich das eigene Profil. Hierüber gelangt man zu den eigenen Beiträgen, Medien, Beiträgen, die man mit „Gefällt mir“ markiert hat, sowie Personen, die einem folgen und denen man selbst folgt. Das eigene Profil kann bearbeitet werden und es geht in die Einstellungen.

Mozilla Social für Android: Erste Vorschauversion

Die Einstellungen beinhalten einen Link zum Verwalten des Accounts, was einen de facto zur entsprechenden Webansicht des Mastodon-Servers bringt, sowie zum Logout. Auch blockierte und stumm geschaltete Nutzer können bereits verwaltet werden. In den Datenschutz-Einstellungen kann Telemetrie aktiviert werden. Standardmäßig ist diese ausgeschaltet. Schließlich gibt es noch einen Info-Bildschirm.

Mozilla Social für Android: Erste Vorschauversion

Noch fehlende Funktionen

Während also schon einige Dinge da sind, gibt es auch noch ein paar Funktionen, die zu diesem Zeitpunkt noch fehlen. Das aus meiner Sicht Wichtigste zuerst: Benachrichtigungen. Noch gibt es keine Benachrichtigungen über neue Follower oder Beiträge, die von anderen Nutzern geteilt werden oder die anderen gefallen. Lesezeichen wurden bereits angesprochen. Auch befindet sich die komplette App noch ausschließlich in englischer Sprache und ist nicht ins Deutsche übersetzt. Ebenfalls gibt es noch keine Möglichkeit, mehrere Profile innerhalb der App zu verwalten und im Vergleich zur offiziellen Mastodon-App fehlt auch noch die eine oder andere Einstellung.

Fazit

Mozilla Social macht bereits einen sehr guten Ersteindruck, wenn man den frühen Entwicklungsstand berücksichtigt, und könnte eine interessante Alternative zur offiziellen Mastodon-App werden. Gleichzeitig wird natürlich schnell klar, dass zu diesem Zeitpunkt noch ein paar Dinge fehlen, die dafür zwingend notwendig sind. Auch optisch verträgt die eine oder andere Stelle noch ein bisschen Feinschliff. Aber es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Wochen noch einiges passieren wird.

Ich persönlich könnte sogar tatsächlich schon den vollständigen Wechsel zu Mozilla Social beim aktuellen Stand der Dinge in Betracht ziehen, wenn die Benachrichtigungen implementiert wären. Denn diese Funktion ist für mich wesentlich, auf alles andere kann ich warten.

Wenn es um die Frage geht, wieso Nutzer überhaupt zu Mozilla Social anstelle der offiziellen Mastodon-App greifen sollten, wird es spannend zu sehen sein, was sich Mozilla einfallen lässt, um nicht nur Feature-Gleichheit herzustellen, sondern sich abzuheben. Die Content-Empfehlungen von Pocket sind ein Anfang, den andere Mastodon-Apps nicht bieten. Und vielleicht hat Mozilla ja noch weitere Einfälle.

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Luc Lenôtre stellt Maestro vor, einen Unix-ähnlichen Kernel und ein Betriebssystem, das von Grund auf in Rust geschrieben wurde. Maestro soll leichtgewichtig und kompatibel genug mit Linux sein, um im Alltag genutzt werden zu können.

Es gibt sie noch, die Wunderkinder. Wie den 13-jährigen Willis Gibson, der am 21. Dezember als erster Mensch Tetris zu Ende gespielt hat, und das nach fast 40 Jahren. Oder Luc Lenêtre, der Student, der mal eben alleine einen UNIX-ähnlichen Kernel in Rust schreibt. Er ist Student an der Schule 42 in Paris. Über sich selbst und seine Motive schreibt er:

Ich bin ein französischer Softwareentwickler. Ich habe mit dem Programmieren begonnen, als ich 10 Jahre alt war und liebe osdev, Systemprogrammierung, Rust und Mathematik. Derzeit schreibe ich mein eigenes Unix-ähnliches Betriebssystem von Grund auf mit der Sprache Rust, nur zum Spaß 🙃.

Falls euch "nur zum Spass" bekannt vorkommt, dann schaut mal hierhin.

In seinem Blog schreibt Lenêtre:

"Der erste Commit des Kernels datiert auf den 22. Dezember 2018, um 3:18 Uhr morgens (die beste Zeit, um Code zu schreiben). Es begann als Schulprojekt. Ursprünglich wurde es in der Sprache C implementiert, und zwar für etwa anderthalb Jahre, bis die Codebasis zu schwer sauber zu halten war. In diesem Moment beschloss ich, zu Rust zu wechseln (mein erstes Projekt in dieser Sprache), was mehrere Vorteile mit sich brachte:

  • Das Projekt von vorne beginnen und dabei die Lehren aus früheren Fehlern ziehen.
  • Etwas innovativer zu sein als nur einen Linux-ähnlichen Kernel in C zu schreiben.
  • Die Sicherheit der Sprache Rust nutzen, um einige Schwierigkeiten der Kernelprogrammierung zu überwinden. Die Verwendung des Typisierungssystems von Rust ermöglicht es, einen Teil der Verantwortung für die Speichersicherheit vom Programmierer auf den Compiler zu verlagern.

Bei der Kernel-Entwicklung ist das Debugging aus mehreren Gründen sehr schwierig:

  • Dokumentation ist oft schwer zu finden, und BIOS-Implementierungen können fehlerhaft sein (häufiger, als man denkt).
  • Beim Booten hat der Kernel vollen Zugriff auf den Speicher und kann dort schreiben, wo er es nicht sollte (z. B. seinen eigenen Code).
  • Die Fehlersuche bei Speicherlecks ist nicht einfach. Tools wie valgrind können nicht verwendet werden.
  • gdb kann mit QEMU und VMWare verwendet werden, aber der Kernel kann sich anders verhalten, wenn er auf einem anderen Emulator oder einer anderen virtuellen Maschine läuft. Außerdem kann es sein, dass diese Emulatoren gdb nicht unterstützen (Beispiel VirtualBox).
  • Einige Funktionen in der Unterstützung für gdb in QEMU oder VMWare fehlen (z.B. Record und Replay) und gdb kann manchmal sogar abstürzen.

All diese Probleme sind Gründe für die Verwendung einer speichersicheren Sprache, um sie so weit wie möglich zu vermeiden. Alles in allem ermöglichte die Verwendung von Rust im Kernel die Implementierung zahlreicher Sicherheitsvorkehrungen. Und ich glaube, dass dies bis heute die beste Entscheidung ist, die ich für dieses Projekt getroffen habe."

Die folgenden Funktionen sind derzeit in Maestro implementiert:

  • Terminal mit VGA-Textmodus und PS/2-Tastatur (mit Vorwärtskompatibilität zu USB, die von der Firmware des Motherboards verwaltet wird)
    • Teilweise Unterstützung von ANSI-Escape-Codes
  • Speicherzuweisung/virtueller Speicher
    • Buddy-Allokator
    • Interner Speicherallokator, der Ähnlichkeiten mit der Implementierung von dlmalloc aufweist und auf dem Buddy-Allokator aufbaut
  • Prozesse und Scheduler (round-robin)
    • POSIX-Signale
  • Aufzählung von PCI-Geräten
  • Dateien:
    • Mountpoints
    • IDE/PATA-Treiber
    • Dateisystem (vorerst nur ext2)
    • Festplattenpartitionen (MBR und GPT)
    • Virtuelle Dateisysteme (/tmp und /proc)
    • initramfs
  • Zeit/Uhr (RTC)
  • Linux-Systemaufrufe (etwa 30% sind derzeit implementiert)
  • Kernel-Module
  • ELF-Programme

Wo steht das Einmann-Projekt zurzeit?

Maestro ist ein monolithischer Kernel, der im Moment nur die x86-Architektur (in 32 Bit) unterstützt. Momentan sind 135 von 437 Linux-Systemaufrufen (etwa 31 %) mehr oder weniger implementiert. Das Projekt hat 48 800 Codezeilen in 615 Dateien (alle Repositories zusammen, gezählt mit dem Befehl cloc). Neben dem Kernel besteht das Betriebssystem derzeit aus den folgenden Komponenten:

  • Solfège: ein Boot-System und ein Daemon-Manager (ähnlich wie systemd, aber weniger aufwendig)
  • maestro-utils: Befehle für Systemdienstprogramme
  • blimp: ein Paketmanager

Bislang wurde die folgende Software von Drittanbietern getestet und funktioniert auf dem Betriebssystem:

  • musl (C-Standardbibliothek)
  • bash
  • Einige GNU coreutils Befehle wie ls, cat, mkdir, rm, rmdir, uname, whoami, etc...
  • neofetch (eine gepatchte Version, da das Original neofetch Maestro nicht kennt)

Selbst ausprobieren

Da sich das Projekt in einer sehr frühen Phase befindet, dürft ihr bezüglich Funktionalität und Stabilität nicht vier erwarten. Hier ist ein ISO-Image und hier die Anleitung zum selbst kompilieren. Ich habe versucht, das Image in GNOME-Boxes zu starten, bin aber nicht über den Startbildschirm hinausgekommen, was so aussah:

Nach Press ENTER passierte nichts mehr. Vielleicht habt ihr mehr Glück.

Quellen:
https://blog.lenot.re/
https://github.com/llenotre/maestro


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