staging.inyokaproject.org

9. Dezember 2024

Solo ist ein Ende des vergangenen Jahres vom Mozilla Innovation Studio angekündigter Website-Builder, der auf Künstliche Intelligenz (KI) und einen maximal einfachen Erstellungsprozess setzt. Nun steht Solo 1.4 bereit und bringt viele Neuerungen.

Im Rahmen der Innovation Week im Dezember 2023 hatte das Mozilla Innovation Studio Solo angekündigt. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Website-Builder mit Fokus auf Selbständige, der auf generative Künstliche Intelligenz für einen maximal einfachen Erstellungsprozess setzt.

Jetzt Website-Builder Solo von Mozilla testen

Seit dem Start hat Mozilla einige Funktionen ergänzt. Jetzt hat Mozilla Solo 1.4 fertiggestellt. Unter anderem ist es nun möglich, bis zu fünf Redakteure zum Arbeiten an der eigenen Seite einzuladen. WhatsApp und BlueSky wurden als neue Icons für Social Media hinzugefügt. Die vollständigen Release Notes:

  • Laden Sie bis zu 5 Redakteure für jede Ihrer Websites ein
  • Google Analytics (GA) wird korrekt geladen, nachdem der Nutzer das Cookie-Banner akzeptiert hat, wenn es aktiviert ist
  • Neue benutzerdefinierte Google Analytics-Ereignisse für alle Schaltflächen auf Ihrer Website, wenn Sie GA verbunden haben
  • Kleinere Verbesserungen zur Verbesserung der Suchmaschinenoptimierung Ihrer Website, einschließlich der Erhöhung der maximalen Länge des Website-Titels
  • Unterstützung für WhatsApp- und Bluesky-Symbole für soziale Medien hinzugefügt
  • Eine neue Option „mittlere Größe“ für die Schaltfläche im Intro-Abschnitt hinzugefügt
  • Die maximal zulässige Anzahl der Dienstleistungen im Abschnitt Dienstleistungen wurde auf 12 erhöht
  • Ein eigenes neues Feld „Preisgestaltung“ für jede Dienstleistung im Abschnitt Dienstleistungen hinzugefügt
  • Die Bilder im Abschnitt Galerie werden jetzt im Karussell-Layout korrekt beschnitten
  • Das Anklicken von Bildern im Karussell-Layout im Abschnitt Galerie öffnet nun den Vollbild-Betrachter
  • Das Hinzufügen von Teammitgliedern im Abschnitt Team erfordert keinen Namen mehr
  • Neues Textfeld für die Zwischenüberschrift im Abschnitt Textbanner hinzugefügt
  • Unterstützung für die Neuanordnung von Links im Header-Abschnitt
  • Die Logogröße im Footer-Abschnitt kann unabhängig vom Header-Abschnitt eingestellt werden
  • Kleinere Aktualisierungen der Themes zur Verbesserung der Barrierefreiheit

Die Nutzung von Solo ist kostenlos. Geringe Kosten fallen höchstens bei Verwendung einer benutzerdefinierten Domain an. Als Nächstes stehen weitere Optionen zum Bearbeiten und Gestalten, ein Abschnitt für Kundenlogos sowie eine neue Bibliothek zur Verwendung von Icons auf der Website auf der Roadmap.

Der Beitrag Website-Builder Solo von Mozilla: Version 1.4 fertiggestellt erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

8. Dezember 2024

Nach über sieben Jahren hat Mozilla eine neue visuelle Identität. Mozilla hat sein Rebranding nun offiziell vorgestellt.

Das aktuelle Logo trägt Mozilla seit Januar 2017. Das Logo in der Eigenschreibweise moz://a ist angelehnt an Internet-Protokolle wie https://.

Mozilla-Logo 2017

Bereits im August hatte ich weltweit als erstes über das neue Mozilla-Logo berichtet. Nun ist die neue visuelle Identität offiziell. Sowohl Mozilla als auch Jones Knowles Ritchie (JKR), die mit dem Rebranding beauftragte Agentur, haben jeweils darüber berichtet. Wer mehr über die Gedanken dahinter verstehen möchte, dem sei der Blogbeitrag von Mozilla ans Herz gelegt.

Während das aktuelle Mozilla-Logo laut bisheriger Brand-Guidelines immer auf einem Hintergrund zu sehen sein musste, ist das neue Logo ohne Hintergrund integriert, womit eine große Design-Einschränkung wegfällt. Die abstrakte Grafik rechts vom Mozilla-Schriftzug beinhaltet einerseits das „M“ aus „Mozilla“ und erinnert andererseits sowohl an eine Flagge, welche den aktivistischen Geist Mozillas und die Verpflichtung darstellen soll, das Internet zurückzufordern, als auch an einen Dino – das historische Symboltier von Mozilla.

Mozillas offizielle Website ist bereits auf die neue Mozilla-Marke umgestellt.

Der Beitrag Neue Mozilla-Marke offiziell vorgestellt erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

4. Dezember 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.5.1 ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 128.5.1

Mit Thunderbird 128.5.1 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Nach dem Update wird ein Tab mit einem Spendenaufruf geöffnet. Außerdem wurde ein Fehler behoben.

Der Beitrag Thunderbird 128.5.1 veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

30. November 2024

Am heutigen 30. November jährt sich die Veröffentlichung von ChatGPT zum zweiten Mal. Die zwei Jahre fühlen sich wie vier an, wenn man bedenkt, was alles passiert ist. Blicken wir auf einige Entwicklungen zurück.

ChatGPT hat die Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) auf den Kopf gestellt. KI wurde in der Öffentlichkeit bis 2022 mit verschiedenen Teilbereichen wahrgenommen, z. B. Spamfilterung, Bilderkennung, Texterkennung, Klassifikation von Bildern und Texten oder Vorhersagen. Generative Modelle waren eine Nische und vielen eher durch Anwendung des Deepfakes bekannt, bei denen es darum geht, (bewegte) Bilder so gut wie möglich hochrealistisich zu approximieren und nach Belieben anzupassen.

Veränderte Forschungslandschaft

Mittlerweile könnte man annehmen, dass in der Öffentlichkeit KI, ML und LLM synonym betrachtet werden (was zum Glück nicht so gilt). Über diese Vereinfachung könnte man sich jetzt aufregen, sollte es aber differenziert betrachten. Einerseits lernen viel mehr Menschen KI kennen als vorher. Wenn diese Anwender auch nur eine der Technologien, sei es LLM, einsetzen, ist es gewissermaßen eine Bereicherung. Andererseits versuchen viele, bestehende Verfahren und Technologien auf LLMs anzuwenden. Zum Beispiel kann eine Klassifikation (z. B. Spam oder nicht Spam?) entweder mit einem spezialisierten Modell (z. B. Bayes) durchgeführt werden – oder ChatGPT kann einfach nach der Einordnung gefragt werden. Dieser Einsatz ist kritischer zu hinterfragen, weil Nebeneffekte wie Halluzinationen bisher zuverlässige Aufgaben verwässern: wenn ein Klassifikator mit der Softmax-Funktion zwischen 4 Kategorien entscheiden soll, kann er sich nur für eine Kategorie entscheiden. LLMs hingegeben können mit einer neuen Kategorie antworten.

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, was ChatGPT eigentlich ist: Es war, ist und bleibt wohl vorerst eine aufgepumpte Textvervollständigungsmaschine. Dabei können die Modelle zum jetzigen Forschungsstand weder das Gesagte konzeptionalisieren, noch einen inneren Sinn anwenden. Die Modelle wurden darauf trainiert, kohärente Texte für Eingaben auszugeben. So kann eine Anfrage wie "Was ist 2+2?" sicherlich durch Training mit 4 beantwortet werden. Das Modell ist jedoch an sich nicht in der Lage, beliebige Rechenaufgaben mit der Präzision eines Taschenrechners zu beantworten.

Das Spannende ist aber der Zusatz "an sich", den ich der Vollständigkeit halber erwähnen muss. Denn die Forscher und Entwickler haben begonnen, diese Schwäche mit Tricks zu kompensieren. Beim Toolformer-Ansatz wird das LLM darauf optimiert, anstatt einer direkten Antwort einen Funktionsaufruf an der passenden Stelle möglichst syntaktisch korrekt auszugeben, z. B. Das Ergebnis von 2+2 ist [Calculator(2+2)]. Die LLM-Ausgabe kann dann anschließend einem Interpreter übergeben werden, der für vorgegebene Funktionen deterministisch korrekt die Berechnung durchführt und das Ergebnis an der Stelle einfügt.

Es lässt sich erahnen, dass LLMs mittlerweile mehr als das reine Modell sind. Die Ausgaben werden technisch durch gezielte Fragestellung, das Prompt Engineering, in eine bestimmte Richtung gelenkt und anschließend angereichert. Diese Schritte können beliebig oft wiederholt werden. Baut man dieses Verfahren so aus, dass in der Antwort bestimmte Aktionen benannt werden, auf die dann wieder Eingaben folgen, kann man Agenten bauen. Das ist ein jahrzenhntealter Ansatz, der jetzt wieder in Mode kommt.

Dieses Ökosystem ist umfangreich und wächst immer weiter. Nur, weil ich ein Large Language Model habe, habe ich noch kein funktionierenden ChatGPT-Klon. Vielmehr gilt es, operative und technische Herausforderungen im Backend zu lösen (Stichwort GPUs und Clustering) und das Modell in eine Pipeline einzubetten. Das Training allein reicht somit nicht mehr aus – bildet aber auch keine Voraussetzung mehr, wie wir später sehen.

Grundsätzlich ist es gut, wenn mehr Aufmerksamkeit der Erforschung künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen gewidmet wird. Die durch die hohen Trainingskosten notwendig gewordene Kommerzialisierung zur Finanzierung hat allerdings auch umfangreiche Auswirkungen gehabt. Die Start-up-Welt verschob sich nicht nur von Blockchain, Metaversum und Fintech hin zu AI, sondern wurde getrieben vom Ziel, das beste Modell zu trainieren. Rückblickend ein Himmelfahrtskommando, wenn man sieht, wie schnell neue Modelle veröffentlicht wurden und wie gering der Return-on-Invest ausfallen kann.

Das Jahr 2023 fühlte sich an, als würde jedes KI-Labor eines jeden größeren Konzerns die Zwischenergebnisse seiner LLM-Leute veröffentlichen. Jede Woche gab es neue Papers, die nicht mehr in jährlichen begutachteten Konferenzen, sondern als Preprint auf arXiv veröffentlicht wurden. LLMs gibt es schon seit über 5 Jahren, aber die Zuverlässigkeit und verbundene Aufmerksamkeit wurde erst mit dem Durchbruch von InstructGPT ermöglicht, was die Basis von ChatGPT in der ersten Version bildete. In 2023 habe ich aktiv eine LLM-Timeline gepflegt und es wurde deutlich, dass "jeder" es einmal versuchen wollte, Beispiel BloombergGPT. Jeder einzelne Beitrag war dabei wertvoll, es war jedoch schwer, den Überblick zu behalten.

Der Gewinner: Open Source

Der Gewinner der letzten zwei Jahre war jedoch nicht nur OpenAI, das letztes Jahr um diese Zeit mit Machtkämpfen (wired.com) beschäftigt war. Vielmehr hat mit Meta (Facebook) ein Unternehmen das Ruder an sich gerissen, von dem man es am wenigsten erwartet hätte, und einen Beitrag geleistet, den man sich noch weniger hätte vorstellen können. Der zeitlich passende Shift von Metaverse zu AI war die Überraschung der letzten Jahre, wie man auch im Aktienkurs sehen konnte.

Die Problematik war, dass die bereits erwähnte Kommerzialisierung zu proprietären Modellen geführt hat, bei denen weder die Gewichte als Basisdaten veröffentlicht noch die Mitbenutzung erlaubt wurde. Durch das aufwändige Training und die hohe Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben hatte auf einmal das Modell an sich einen Wert. Davor war es entweder die Methodik, wie man ein solches Modell trainiert und einsetzt (das - und nur das - ist im Übrigen in der Regel auch nur wissenschaftlich publikationfähig) oder der Datensatz selber, auf dem trainiert wurde. Das Modell konnte man sich früher einfach selber erzeugen und so die Experimente reproduzieren.

Meta AI war nun einer der ersten großen Anbieter, die mit LLaMA im Februar 2023 ein Modell aufwändig trainiert und dann zum Download freigegeben haben. Das geschah allerdings noch unter einer recht restriktiven Lizenz und mit persönlicher Voranmeldung, war aber eines der ersten Modelle, das an die Leistung von OpenAI im entferntesten herankam. Interessanterweise war es auch die ausbleibende Klagewelle, die zur Verbreitung und Weiterentwicklung der Modelle führte, die rechtlich mindestens in einem Graubereich geschah und fast schon an die Einführung der Kartoffel in Deutschland erinnerte.

Spätere Versionen wie Llama 3 wurden unter freizuzügigeren Lizenzen veröffentlicht. Bei diesen lässt sich streiten, ob man sie als Open Source bezeichnen kann. Fest steht, dass für den Einsatz somit Modelle bereitstehen, an denen man lokal testen und sie ggfs. auf eigene Trainingsdaten anpassen kann. Bei der Bilderkennung wurde hierbei üblicherweise der Begriff Transfer Learning verwendet, bei LLMs wurde das Verfahren als Finetuning bekannt. Somit war auch die Bezeichnung von Foundation Models geboren, die die Basis für Finetuning bilden.

Aus Europa stammt ein zwischenzeitlich ähnlich leistungsstarkes Modell mit dem Namen Mistral, das mit der Apache-2.0-Lizenz auch eine echte, anerkannte Open-Source-Lizenz trägt. Der Trend geht somit Richtung Open Source. Zieht man die Parallele zu den Betriebssystemen mit Windows und Linux, ist es schon sehr überraschend, dass in einer solchen Massentechnologie mit technsichen und finanziellen Hürden tatsächlich so schnell der Gedanke der Open-Source-Kultur keimt.

Gesellschaft und Regulierung

Eine weitere Parallele ist die gesellschaftliche Akzeptanz. Diese ist verglichen mit dem Jahr 2000 überraschend hoch. Während Wikipedia als Konkurrenz zur gedruckten Enzyklopädie zu meiner Schulzeit mindestens verachtet wurde, ist ChatGPT als Alternative zur eigenen Arbeitsleistung überraschend salonfähig. Es gilt vielmehr ein "Es geht nicht weg, wir müssen damit klarkommen!" als ein "Wir müssen es unbedingt bekämpfen!".

Bleibt zum Schluss noch der Blick auf die Regulierung. Die Veröffentlichung von ChatGPT kam in dieser Hinsicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die Europäische Kommission hat sich in den vergangenen Jahren vorgenommen, den Einsatz in bestimmten Bereichen der künstlichen Intelligenz im Hinblick auf z. B. Scoring-Systemen für Kredite oder Gesichtserkennung zu regulieren. Also typische Einsatzbereiche, die man sich zu der Zeit vorstellte. Ein erster Gesetzesentwurf wurde Anfang 2021, also ein halbes Jahr vor ChatGPT, vorgelegt. Mit ChatGPT kam dann in dem Gesetzgebungsverfahren so richtig Fahrt auf, sodass einerseits die Gegner von KI-Systemen mit einem großen Verbotshebel in der Verhandlung antraten, die Befürworter die Verordnung nicht aus den Augen verloren und die Investitionsträger von KI-Start-ups ihre wirtschaftliche Position bewahren wollten. Das Ergebnis war, dass Foundation Modelle in die Verordnung aufgenommen wurden, aber ab einer Grenze, die scheinbar ihren geistigen Ursprung interessanterweise in der einer zeitgleich entwickelten Executive Order 14110 des US-Präsidenten Joe Biden hat. Zwischenzeitlich ging es darüber hinaus um die strikte Regulierung jeglicher statistischer Methoden. Dies wurde glücklicherweise aber noch abgeschwächt.

Mittlerweile ist der AI Act von der EU in Kraft. So unnötig ich die Regulierung zu einem solch frühen Zeitpunkt halte, so halte ich die Ausnahme großer Teile der Forschung von der Regulierung als wichtige Errungenschaft. Dass man heute aber für Dinge kämpfen muss, die gestern noch selbstverständlich wären (Forschungsfreiheit), ist auch ein Zeichen gesellschaftlicher Umwälzungen.

Interessanterweise gibt es aber mit der TDM-Schranke auch EU-Voragben, die im in dieser Thematik nicht zu unterschätzenden Urheberrecht dem Training von LLMs zuträglich sein können. Ob und inwiefern diese Schranke für Wissenschaft und Wirtschaft anwendbar ist, wird aktuell durch Gerichtsverfahren und Gutachten geklärt.

Fazit

Ich nutze ChatGPT regelmäßig und sehr gerne und finde daher die Veröffentlichung vor zwei Jahren einen wichtigen Meilenstein, zumal es sehr gut bei Übersetzung oder Grammatikoptimierung hilft (dieser Text ist aber menschengeschrieben). Tatsächlich habe ich knapp ein Jahr vorher schon begonnen, mit GPT-3 zu arbeiten, weil es zu der Zeit schon recht populär war, aber noch viel manuelle Arbeit für gute Ergebnisse erforderte. Mit ChatGPT hat sich die Zugänglichkeit und Qualität von LLMs deutlich vereinfacht, weswegen ich den kometenhaften Aufstieg des Produktes gerechtfertigt sehe.

2023 befand sich allerdings die gesamte Techindustrie regelrecht in einem Wahnzustand. Die anfangs hohen Erwartungen, die in die Werkzeuge gesteckt wurden, konnten teilweise erfüllt werden. Wie hoch die Erwartungen allerdings tatsächlich waren, zeigt sich erst, wenn die Investments realisiert werden.

LLMs sind der Hammer, mit dem jedes Problem wie ein Nagel aussieht. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr Differenzierung, da es mehr als LLMs in der KI-Welt gibt. Dabei blicke ich gespannt auf die Robotik, weil sich hier ein weiterer großer Anwendungszweck der KI befindet, der auf seinen Durchbruch wartet. Schauen wir, was uns die nächsten Jahre bringen.

27. November 2024

Mozilla hat Firefox 133 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.

Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux

Datenschutz: Schutz vor Bounce-Tracking

Der strenge Schutz vor Aktivitätenverfolgung aktiviert jetzt auch einen Schutz vor sogenanntem Bounce-Tracking, bei dem eine Tracking-Website zwischen der ursprünglichen Website und dem Ziel eines Links dazwischengeschaltet wird, welche in der Regel so schnell weiterleitet, dass man als Nutzer kaum etwas davon mitbekommt. Dieses neue Datenschutz-Feature, welches anhand des Umleitungsverhaltens regelmäßig Cookies und Website-Daten löscht, nutzt Heuristiken zur Erkennung und ist damit anders als beispielsweise das Cookie Purging, eine schon länger in Firefox aktivierten Maßnahme, nicht von einer Liste mit bekannten Tracking-Domains abhängig.

Tabs auf anderen Geräten schließen

In Firefox lassen sich nicht nur Daten wie Lesezeichen, Chronik und Passwörter synchronsieren, man kann sich auch die Tabs der anderen Geräte anzeigen und öffnen lassen. Dies ist beispielsweise über die Sidebar für synchronisierte Tabs oder auch die Oberfläche Firefox View möglich. Über Firefox View lassen sich die Tabs auf anderen Geräten ab sofort auch schließen.

Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 133

Die Sidebar zur Anzeige der Tabs von anderen Geräten lässt sich nun auch über das Menü „Alle Tabs anzeigen“ aktivieren, welches sich am Ende der Tableiste befindet.

Ist Firefox so konfiguriert, dass die Chronik beim Beenden von Firefox gelöscht wird, hatte sich Firefox nicht mehr gemerkt, ob und mit welcher geöffneten Sidebar der Browser geschlossen wurde. Der Sidebar-Status wird nun wieder unabhängig von der Konfiguration beim Start korrekt hergestellt.

Die Mediensteuerung in der Menüleiste von Apple macOS zeigt jetzt auch das Cover für wiedergegebene Medien sowie einen funktionierenden Zeitstrahl an, über den auch die Wiedergabeposition geändert werden kann.

Firefox 133

Die Option „Beim Tab-Wechsel automatisch öffnen“ für die Bild-im-Bild-Funktion von Videos verhält sich zuverlässiger bei einer größeren Anzahl von Websites und öffnet automatisch relevante Videos, während andere ignoriert werden.

Es wurden Verbesserungen bei der Logik zur Auswahl des Favicons vorgenommen, zum Beispiel wenn eine Website Icons in verschiedenen Größen bereitstellt.

Die Lade-Animation im Tab stoppt nun nach spätestens 45 Sekunden und wird zum statischen Sanduhr-Symbol, wenn die Anfrage länger dauert.

Bei der Installation von Erweiterungen, welche viele Host-Berechtigungen erfordern, werden ab sofort alle Domains aufgezählt.

Der Absturzmelder ist jetzt auch in die korrekte Sprache übersetzt, wenn Firefox nicht in der entsprechenden Sprache installiert ist, sondern ein Sprachpaket genutzt wird.

Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer

Auch in Firefox 133 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 133 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.

Bei HTTP Auth-Dialogen zeigt Firefox nun das Protokoll sowie ein durchgestrichenes Schloss-Symbol vor der Domain an, wenn die URL mit http:// und nicht mit https:// beginnt.

Verbesserungen der Webplattform

Canvas2D kann auf Windows durch den Grafikchip beschleunigt werden, was für eine verbesserte Performance sorgt.

Die Fetch-API unterstützt die keepalive-Option, die es ermöglicht, HTTP-Anfragen zu stellen, die auch nach dem Entladen der Seite weiter ausgeführt werden können, z.B. während der Seitennavigation oder beim Schließen.

Dies war nur eine kleine Auswahl der Verbesserungen der Webplattform. Eine vollständige Auflistung lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.

Feature-Vorschau

Wird über about:config die Option browser.urlbar.deduplication.enabled auf true gesetzt, werden in der Adressleiste weniger identische Seiten vorgeschlagen, wie sie beispielsweise bei Google Docs immer wieder vorkommen. Dabei werden nur Ergebnisse ausgeblendet, wenn sich die URL lediglich im Fragment unterscheidet, der Titel aber identisch ist und der letzte Besuch der entsprechenden URL mindestens sieben Tage her ist. Ist eine der URLs als Lesezeichen gespeichert, wird diese priorisiert.

Wird Windows 11 22H2 oder neuer genutzt und der Schalter widget.windows.mica auf true gesetzt, nutzt Firefox für die Darstellung der Symbolleiste den Mica-Stil von Windows 11.

Firefox 133

Wird browser.history.collectWireframes auf true gesetzt und Firefox neu gestartet, zeigt die Tab-Vorschau Wireframes statt gar keine Bilder an, wenn die jeweiligen Tabs entladen sind, zum Beispiel nach einem Neustart von Firefox, bevor diese erneut aktiviert worden sind.

Firefox 133

Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Firefox 133 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

26. November 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.5 ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 128.5

Mit dem Update auf Thunderbird 128.5 hat die MZLA Technologies Corporation ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Das Update bringt wie immer diverse Fehlerbehebungen und Verbesserungen unter der Haube, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen. Auch wurden diverse Sicherheitslücken geschlossen.

Der Beitrag Thunderbird 128.5 veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

25. November 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat ihren Finanzbericht für Thunderbird für das Jahr 2023 veröffentlicht. Dieser gibt Einblick in die finanzielle Entwicklung des Projekts.

Wie bereits in den vorherigen Jahren hat MZLA auch im Jahr 2023 die Einnahmen durch Spenden steigern können – und das wieder deutlich. Lagen die Spenden-Einnahmen im Jahr 2021 noch bei knapp 2,8 Millionen USD und waren es 2022 über 6,4 Millionen USD, konnten im Jahr 2023 ganze 8,6 Millionen USD erreicht werden. Die Spenden-Einnahmen entsprechen praktisch auch dem Gesamt-Umsatz. Deutlicher Spitzenreiter im Ländervergleich ist im Übrigen Deutschland, woher 29 Prozent der Spenden-Einnahmen stammen.

Was die Ausgaben betrifft, hat MZLA in diesem Jahr leider auf die Offenlegung der Zahlen verzichtet und lediglich kommuniziert, in welche Bereiche prozentual wie viel Geld gegangen ist. Personalkosten machen mit 68,2 Prozent den Großteil aus, aber anteilig deutlich weniger als im Jahr zuvor, als es noch 79,8 Prozent waren. Ebenfalls fehlen in diesem Jahr Angaben zur Entwicklung der Mitarbeiteranzahl, die aber erneut gestiegen sein dürfte. Während konkrete Zahlen fehlen, spricht MZLA vom Jahr 2023 als einem Jahr mit „bedeutenden Investitionen in unser Team und unsere Infrastruktur, um die langfristige Stabilität und Nachhaltigkeit von Thunderbird zu gewährleisten“. Demnach dürften die Ausgaben im Jahr 2023 die 3,6 Millionen USD aus dem Vorjahr deutlich übertroffen haben.

Während explizit von Investitionen in neue Plattformen die Rede ist und in diesem Zusammenhang lediglich Thunderbird für Android erwähnt wird, ist von einem möglichen Thunderbird für Apple iOS, anders also noch im Vorjahresbericht, nichts mehr zu lesen. Ob und welche Rückschlüsse sich daraus ziehen lassen, ist zu diesem Zeitpunkt unklar. Neben der Produktentwicklung wird MZLA in Zukunft auch einen Fokus auf Dienstleistungen (Thunderbird Appointment, Thunderbird Send, Thunderbird Sync) legen.

Der Beitrag MZLA veröffentlicht Finanzbericht 2023 für Thunderbird erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

23. November 2024

Wie meine Stammleser wissen, bin ich ein Riesen Fan vom Fun First Person Shooter World of Padman.

Ab- und zu gucke ich mal bei  https://worldofpadman.net/news/ vorbei, um nach Neuigkeiten zu sehen.

Und heute hat sich das mal wirklich wieder gelohnt!

 

 

 

In den News erfährt man, dass WoP 1.7 kurz vor der Veröffentlichung steht!

Die Beta Nummer 2 der kommenden Version 1.7 von World of PADMAN kommt wieder als Unified-Zip und diesmal auch als Installer für Windows.

Details: worldofpadman.net/news/beta-number-2/

 

Ich freue mich!

Gestern haben wir zu Hause ein paar runden Wop (1.62) gespielt. Zufälle gibt's

 

22. November 2024

Das Mozilla VPN steht ab sofort in zahlreichen weiteren Ländern zur Verfügung.

Mit dem Mozilla VPN bietet Mozilla in Zusammenarbeit mit Mullvad sein eigenes Virtual Private Network an und verspricht neben einer sehr einfachen Bedienung eine durch das moderne und schlanke WireGuard-Protokoll schnelle Performance, Sicherheit sowie Privatsphäre: Weder werden Nutzungsdaten geloggt noch mit einer externen Analysefirma zusammengearbeitet, um Nutzungsprofile zu erstellen.

Jetzt Mozilla VPN nutzen

Bisher in 33 Ländern verfügbar

Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz stand das Mozilla VPN bereits in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Italien, Irland, Frankreich, Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malaysia, Malta, Neuseeland, den Niederlanden, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Singapur, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten von Amerika sowie Zypern zur Verfügung.

Mozilla VPN ab sofort in 57 Ländern

Ab sofort steht das Mozilla VPN in einigen weiteren Ländern zur Verfügung. Das Abschließen eines Abonnements in den folgenden Ländern ist allerdings ausschließlich über die Mobile App für Android oder Apple iOS und nicht über die Weboberfläche möglich:

Ägypten, Australien, Chile, Griechenland, Indien, Indonesien, Kenia, Kolumbien, Mexiko, Nigeria, Norwegen, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Taiwan, Thailand, Türkei, Uganda, Ukraine und Vietnam.

Dazu kommen die folgenden Länder, in denen der Apple App Store nicht zur Verfügung steht und das Abschließen eines Abonnements ausschließlich über den Google Play Store für Android möglich ist:

Bangladesh, Brasilien, Marokko sowie Senegal.

Der Beitrag Mozilla VPN expandiert in zahlreiche weitere Länder erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

19. November 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.4.4 ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Relevant ist dieses Update ausschließlich für Nutzer, die auch Thunderbird für Android nutzen wollen.

Neuerungen von Thunderbird 128.4.4

Mit Thunderbird 128.4.4 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Die neue Version bringt zwei Verbesserungen, welche in Zusammenhang mit dem Export der Konten-Einstellungen für die Nutzung des neu veröffentlichten Thunderbird für Android stehen.

Der Beitrag Thunderbird 128.4.4 veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

18. November 2024

Unter ‚http://docs.redhat.com‚ findet man gesammelt und sortiert Red Hats Dokumentation, z.B. zu Ansible Automation Platform, OpenShift, RHEL, RHV, Satellite, etc.

Neben der Online-Version im Single- und Multi-Page-Format kann man die einzelnen Texte auch als PDF herunterladen. Dies manuell zu tun, ist allerdings mühselig. Deutlich leichter geht es mit dem PDF Document Downloader von Kazuo Moriwaka. Es handelt sich dabei um ein Bash-Skript, bestehend aus awk, curl, grep, und parallel, welches als Argument die Basis-URL für eine Produktkategorie übernimmt und anschließend alle PDF-Dateien ermittelt und herunterlädt.

Klingt gut? So bekommt ihr das Skript:

  1. Ladet euch die aktuelle Version als Zip-Datei aus dem Gist herunter
  2. Entpackt das Zip-Archiv in ein Verzeichnis eurer Wahl, z.B. nach ~/bin/
  3. Macht das Skript ausführbar: chmod u+x ~/bin/fetchdoc.sh

Folgender Code-Block zeigt einige Beispiele, mit denen ich mir einen Teil der Dokumentation auf mein Laptop gezogen habe:

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_enterprise_linux/7

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_enterprise_linux/8

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_enterprise_linux/9

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_enterprise_linux/10-beta

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_ansible_automation_platform/2.5

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_satellite/6.15

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_satellite/6.16

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_virtualization/4.4

Thank you Kazuo Moriwaka for this awesome little helper!

17. November 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat vor kurzem die allererste Version von Thunderbird für Android veröffentlicht.

Im Sommer 2022 wurde die Übernahme des E-Mail-Clients K-9 für Android durch die MZLA Technologies Corporation, bekannt gegeben, welche den beliebten E-Mail-Client Thunderbird für Windows, macOS und Linux entwickelt. Nun, mehr als zwei Jahre später, ist es soweit: Thunderbird für Android steht zum Download bereit. Neben dem Download im Google Play Store steht auch F-Droid als weiterer Distributionskanal zur Verfügung, sowie GitHub.

Download Thunderbird für Android

Thunderbird für Android ist grundsätzlich identisch zu K-9 Mail, was weiterhin angeboten werden wird. Die Versionsnummer von K-9 Mail ist direkt von 6.9 auf 8.0 gesprungen, womit auch Thunderbird für Android mit der Versionsnummer 8 startet. Unterschiede zwischen Thunderbird und K-9 Mail gibt es in Design-Details wie dem Logo und Farben. Außerdem lassen sich in Thunderbird die Einstellungen aus K-9 Mail importieren, jedoch nicht umgekehrt. Und auch nur Thunderbird beinhaltet eine integrierte Spenden-Möglichkeit. Während neue Features grundsätzlich für beide Mail-Applikationen integriert werden, soll es im Laufe der Zeit aber auch ein paar Thunderbird-exklusive Features geben, die dann nicht Teil von K-9 Mail werden.

Bestehende Nutzer von Thunderbird für Windows, macOS und Linux können ganz einfach ihre Einstellungen in Thunderbird für Android importieren. Dazu gibt es seit Thunderbird 128.4.0 ein neues Feature, welches die Übertragung via QR-Code möglich macht.

Thunderbird 8 für Android

Der Beitrag Thunderbird für Android veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

16. November 2024

Typst ist ein relativ neues open-source Textsatzsystem, das als Alternative zu LaTeX entwickelt wurde. Es zeichnet sich durch eine einfachere Syntax und eine intuitivere Bedienung aus, während es dennoch die leistungsstarken Formatierungs- und Gestaltungsmöglichkeiten bietet, die für wissenschaftliche und technische Dokumente erforderlich sind.

Seit der Version 1.4 (Januar 2024) ist Typst in Quarto enthalten und kann daher direkt verwendet werden um PDF-Dokumente zu erzeugen, siehe https://quarto.org/docs/output-formats/typst.html.

Vorteile von Typst gegenüber LaTeX

  • Es ist unglaublich schnell! Typst ist in Rust geschrieben und verwendet inkrementelle Kompilierung, was schnellere Kompilierungszeiten ermöglicht. Selbst bei einfachen einseitigen Dokumenten ist es spürbar schneller als LaTeX.
  • Es ist direkt in Quarto enthalten und muss nicht zusätzlich installiert werden.
  • Die Syntax ist (ein wenig :-) ) einfacher als bei LaTeX.
  • Die Fehlermeldungen sind aussagekräftiger als bei LaTeX.

Nachteile

  • LaTeX kann viel mehr als Typst.
  • Typst ist noch relativ neu, es kann noch nicht alles. Es hat nichtmals einen Wikipediaeintrag (Stand 11/2024).
  • Falls ihr euch von “KI” inspirieren lassen wollt: ChatGTP und Co. können Typst quasi gar nicht und erzeugen großen Müll-Code.

PDF-Dokumente

Seit Jahrzehnten (ja, ich bin alt) verwende ich LaTeX. Mittlerweile erzeuge ich alle meine Dokument mit Quarto, aber immerhin habe ich meine schönsten LaTeX Vorlagen in Quarto-Extensions ausgelagert, so dass ich sie “unter der Haube” immer noch verwende (siehe z.B. diesen Blogpost). Das funktioniert sehr gut, und eigentlich bin ich auch zufrieden damit.

Dennoch habe ich einfach mal aus Spaß Typst ausprobiert, und vor allem die Geschwindigkeit des rendering hat mich sehr begeistert. Meine LaTeX Dokumente benötigen mindestens 2 (manchmal sogar 3) LaTeX-Läufe, die für sich schon relativ lange brauchen, um durchzulaufen. Typst hingegen ist nach einem Lauf fertig, und dieser Lauf ist einfach unglaublich schnell.

Also habe ich auf den Bahnfahrten angefangen, meine LaTeX-Extensions um Typst zu erweitern.

Eine Quarto Extension erstellen

Um eine neue Extension zu erstellen folge ich grob der Anleitung auf der Quarto Webseite.

Für meine Extensions habe ich ein eigenes Verzeichnis. Per Terminal wechsel ich in dieses Verzeichnis und starte dort ein neues Extensionprojekt mit dem Befehl

Terminal
$ quarto create extension format

Nun wähle ich typst aus der Auswahlliste und gebe erneut den Namen der Extension (foobar) ein. Anschließend kann der Ordner z.B. mit vscodium geöffnet werden.

Ich bearbeite die Dateien nicht in RStudio, da dort kein Syntax Highlighting für Typst angeboten wird. Ich nutze Positron, aber grundsätzlich geht es natürlich mit jedem Texteditor.

In meinem Ordner liegt nun ein neues Verzeichnis foobar, und in diesem sind die folgenden Dateien und Verzeichnisse zu finden:

Dateistruktur im Ordner foobar
template.qmd
README.md
_extensions/
_extensions/foobar/
_extensions/foobar/_extension.yml
_extensions/foobar/typst-show.typ
_extensions/foobar/typst-template.typ

Die Dateien sind bereits mit Standardinhalt befüllt, so dass die die Datei template.qmd direkt gerendert werden kann. Probiert es mal direkt aus!

Schaut euch die generierten Dateien an:

  • template.qmd - Das Dokument, welches gerendert werden soll.
  • README.md - Eine README-Datei mit allen Infos zur Extension.
  • _extensions/ - Hier liegen alle Extensions, auf die template.qmd zugreifen kann.
  • _extensions/foobar/ - Hier liegt unsere Extension.
  • _extensions/foobar/_extension.yml - Hier geben wir die Metadaten unserer Extension (Name, Autor, Beschreibung, etc.) an, sowie die bereitsgestellten Formate nebst Standardparameter
  • _extensions/foobar/typst-show.typ - Diese Datei ruft unser eigentliches Template auf. Hier können zudem Pandoc-Metadaten an Funktionsparameter gemappt werden.
  • _extensions/foobar/typst-template.typ - Unsere eigentliche Templatedatei.

Für mich als Autodidakt war es herausfordernd, die Typst-Syntax zu lernen. Eine sehr wichtige Nachschlageseite hierfür ist https://typst.app/docs/. Die Standardinhalte von typst-show.typ und typst-template.typ haben mich zunächst stark verwirrt, so dass ich in diesem Blogbeispiel mit leeren .typ-Dateien anfangen möchte.

typst-show.typ

Die Datei typst-show.typ ruft unser eigentliches Template auf. Ich lösche den Standardinhalt und ersetze ihn mit dieser einzigen Funktion.

typst-show.typ
#show: foobar.with(

)

Innerhalb dieser Funktion können wir (später) YAML-Parameter abgreifen. Dies funktioniert allerdings auch in der Datei typst-template.typ, so dass ich es hier zunächst auslasse.

typst-template.typ

In der Datei typst-template.typ lebt unser eigentliches Template. Auch hier lösche ich den Standardinhalt und ersetze ihn durch

typst-template.typ
#let foobar(
  // Welche Werte erwartet mein Template?
  body
) = {
  // Hier beginnt die Ausgabe
  body
}

Die Datei besteht aus 2 Teilen, #let foobar() definiert unsere Templatefunktion (die, die von typst-show.typ aufgerufen wird) und legt fest, welche Parameter diese Funktion erwartet. Standardmäßig steht hier nur body, womit der Inhalt unserer template.qmd gemeint ist.

Im zweiten Teil, welcher mit ={ ... } eingeleitet wird, erfolgt das eigentliche Styling der Ausgabe. Auch hier steht derzeit nur body, was bedeutet, dass der Inhalt auf einer “blanken” Seite ausgegeben wird. Klickt mal jetzt auf “rendern”.

Typst-Befehle mit und ohne #

Was mich am Anfang am meisten verwirrt hat ist, dass Typst-Befehle und -Variablen manchmal ein # vorangestellt benötigen, und manchmal nicht. So wie ich es verstanden habe

  • wird bei jedem Befehl und jeder Variable ein # benötigt.
  • innerhalb von Funktionsdefinitionen (z.B. der zweite Teil unserer foobar Funktion) dürfen keine # verwendet werden. Alles, was in runden Klammern steht, benötigt kein #.
  • innerhalb von Funktionsaufrufen müssen wieder # gesetzt werden. Alles, was in eckigen Klammern steht, benötigt ein #.

YAML-Parameter direkt auslesen

Parameter aus dem YAML-Header können wie gewohnt über Pandoc gemappt werden. In unserer Extension wollen wir zunächst den title-Parameter auslesen und ausgeben.

Wir können dies einerseits direkt in der typst-template.typ vornehmen

typst-template.typ
#let foobar(
  // Welche Werte erwartet mein Template?
  body
) = {
  // Hier beginnt die Ausgabe
  
  // title anzeigen
  text(36pt)[$title$]
  
  body
}

Wenn ihr jetzt rendert, seht ihr den großen Titel am Dokumentanfang.

YAML-Parameter über typst-show.typ anmelden

Ein anderer Weg, um den Parameter title aus dem YAML-Header zu lesen, erfolgt in 2 Schritten.

  1. In der Datei typst-show.typ lesen wir den Parameter aus und weisen ihn der Variable meintitel zu:
typst-show.typ
#show: foobar.with(
  meintitel: "$title$",
)

Beachtet, dass $title$ in Anführungszeichen gewickelt werden muss. Wir können hier noch sicherstellen, dass die Zuweisung nur dann erfolgt, wenn der Parameter auch wirklich im YAML angegeben ist:

typst-show.typ
#show: foobar.with(
  $if(title)$
    meintitel: "$title$",
  $endif$
)
  1. In der Datei typst-template.typ geben wir an, dass die Variable meintitel zuvor ausgelesen wurde. Somit steht uns im unteren Teil des Templates die Variable #meintitel zur Verfügung, und der Befehl zur Titelausgabe ändert sich entsprechend in text(36pt)[#meintitel].
typst-template.typ
#let foobar(
  // Welche Werte erwartet mein Template?
  meintitel: none,
  body
) = {
  // Hier beginnt die Ausgabe
  
  // title anzeigen
  text(36pt)[#meintitel]
  
  body
}

Im oberen Teil haben wir meintitel: none, angegeben, was bedeutet, dass die Variable leer bleibt, sofern sie nicht im YAML angegeben ist. Natürlich können wir hier auch Standardwerte hinterlegen, z.B:

typst-template.typ
#let foobar(
  // Welche Werte erwartet mein Template?
  meintitel: "Du hast den Titel vergessen",
  body
) = {
  // Hier beginnt die Ausgabe
  
  // title anzeigen
  text(36pt)[#meintitel]
  
  body
}

Wenn Sie nun in template.qmd den YAML-Parameter title entfernen, greift typst auf den Standardwert "Du hast den Titel vergessen" zurück.

Was ist nun besser?

Ich habe noch nicht genau verstanden, wie die Parameter “am besten” abgegriffen werden. Es funktioniert jedenfalls alles wunderbar, wenn typst-show.typ quasi leer bleibt, und alle Parameter direkt in der typst-template.typ verarbeitet werden. Naja, ihr kennt nun beide Vorgehensweisen und könnt selbst auswählen…. :-)

Bilddateien bereitstellen (Sonderzeichen escapen)

Manche meiner Extensions bringen Logo-Dateien mit (z.B. meine Briefvorlage an der Hochschule). Die Logos liegen ebenfalls im _extensions-Ordner und werden über die _extension.yml angegeben:

_extension.yml
title: Foobar
author: Joe Slam
version: 1.0.0
quarto-required: ">=1.5.0"
contributes:
  formats:
    typst:
      logo: MeinLogo.png
      template-partials:
        - typst-template.typ
        - typst-show.typ
Dateistruktur im Ordner foobar
template.qmd
README.md
_extensions/
_extensions/foobar/
_extensions/foobar/_extension.yml
_extensions/foobar/typst-show.typ
_extensions/foobar/typst-template.typ
_extensions/foobar/MeinLogo.png

Das Problem besteht darin, dass der relative Pfad zur Logodatei ein Sonderzeichen _ enthält. Dieser wird von Typst in \_ “escaped”, so dass der Pfad nicht als _extensions/foobar/MeinLogo.png sonder als \_extensions/foobar/MeinLogo.png erkannt wird. Um dies wieder rückgängig zu machen, kann innerhalb der .typ-Dateien die Funktion OBJEKT.replace("\\", "") verwendet werden.

Zunächst greifen wir den Logopfad in der Datei typst-show.typ ab.

typst-show.typ
#show: foobar.with(
  $if(title)$
    meintitel: "$title$",
  $endif$
  $if(logo)$
    logo: "$logo$",
  $endif$
)

In der Datei typst-template.typ melden wir die Variable logo an und reparieren den kaputten Pfad.

typst-template.typ
#let foobar(
  // Welche Werte erwartet mein Template?
  meintitel: "Du hast den Titel vergessen",
  logo: none,
  body
) = {
  // Hier beginnt die Ausgabe

  // Logo-Pfad escapen
  let logo_path = logo.replace("\\", "")
  // Logo anzeigen
  image(logo_path, width: 70mm)

  // title anzeigen
  text(36pt)[#meintitel]

  body
}

Ausgabe stylen

Auf diese Weise erweitere ich meine Extension nach und nach, so dass alles nach meinen Wünschen ausgegeben wird.

Wie man genau die Seiteneigenschaften (DIN-A4, deutsche Sprache, Kopf- und Fußzeilen, etc.) beeinflusst, habe ich in der Typst-Dokumentation nachgelesen, siehe https://typst.app/docs/. Sehr hilfreich war für mich deren Guide for LaTeX users.

Beispiel

Herausgekommen ist beispielsweise diese simple Extension, die ich für Aushänge an der Hochschule nutze. Sie nimmt die Parameter title und logo entgegen. In der Kopfzeile wird rechts das Logo ausgegeben, und links ein schöner blauer Kasten mit dem title in weißer Schrift.

In unserer foobar-Extension müssen die Dateien wie folgt geändert werden:

_extension.yml
title: Foobar
author: Joe Slam
version: 1.0.0
quarto-required: ">=1.5.0"
contributes:
  formats:
    typst:
      logo: MeinLogo.png
      lang: de
      font: "Times New Roman"
      font-size: 12pt
      template-partials:
        - typst-template.typ
        - typst-show.typ
typst-show.typ
#show: foobar.with(
    // Diese Werte kommen aus dem YAML
    title: "$title$",
    lang: "$lang$",
    logo: "$logo$",
    font: "$font$",
    font-size: $font-size$,
)
typst-template.typ
#let foobar(
  // welche Wert werden aus dem YAML-Header gelesen?
  title: none,
  logo: none,
  lang: none,
  font: none,
  font-size: none,
  body
) = {

  // Hier startet die eigentliche Funktion

  // Der Logo-Pfad muss escaped werden
  let logo_path = logo.replace("\\", "")

  // Schriftart und Sprache einstellen
  set text(font: font,
           size: font-size,
           lang: lang,)
  // Blockschrift aktivieren
  set par(justify: true)
  
  // Farben definieren
  let HSNRblue1 = rgb("185191")
  let HSNRblue2 = rgb("07A1E2")

  // Seitengröße und -ränder festlegen
  set page(width: 210mm,
           height: 297mm,
           margin: (top: 30mm, bottom: 30mm, left: 20mm, right: 20mm),
           numbering: "1",
           number-align: center,
           // Kopfzeile
           header: grid(
                        columns: (1fr, 1fr),
                        align: (left, right),
                          rect(fill: HSNRblue1,
                               width: 70%,
                               outset: (x: 54pt))[#text(white, 18pt)[#title]],
                          image(logo_path, width: 70mm),
           ),
           // Fußzeile
           footer: align(center)[#context counter(page).display("1 von 1",both: true,)]
  )

  // Abstand zwischen Header und Body
  v(5mm)

  // Hauptteil des Dokuments
  body
}

Das sieht dann so aus:

Zudem habe ich meine quarto-letter-Extension auf typst angepasst und bei Github veröffentlicht, siehe https://github.com/produnis/quarto-letter.

Weblinks


Diskussion per Matrix unter https://matrix.to/#/#produnis-blog:tchncs.de

 

15. November 2024

Mozilla hat den Quellcode von Pocket für Android als Open Source veröffentlicht.

Bei Pocket handelt es sich um eine Online-Ablage für Artikel, um diese später lesen zu können. Die abgelegten Artikel stehen von jedem Gerät aus zur Verfügung und können auch offline gelesen werden. Außerdem hilft Pocket dabei, neue Inhalte zu entdecken. Die Nutzung von Pocket ist kostenlos, eine kostenpflichtige Premium-Version bietet weitere Features. Auch ist Pocket die Quelle für Content-Empfehlungen auf der Firefox-Startseite. Pocket wurde im Februar 2017 für 30 Millionen Dollar von Mozilla übernommen.

Ursprünglich war Pocket komplett geschlossene Software. Seit der Übernahme durch Mozilla wurden immer mehr Teile von Pocket Open Source. Unter anderem wurden im Dezember 2023 die Typescript Backend-Services geöffnet. Vor drei Wochen erfolgte die Veröffentlichung des Quellcodes von Pocket für Android als Open Source. Wer sich stattdessen für Pocket für iOS interessieren: Dessen Quellcode ist schon etwas länger öffentlich.

Der Beitrag Quellcode von Pocket für Android als Open Source veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

13. November 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.4.3 ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Neben diversen Fehlerkorrekturen bringt die neue Version auch die Behebung einer Sicherheitslücke.

Neuerungen von Thunderbird 128.4.3

Mit Thunderbird 128.4.3 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Die neue Version bringt mehrere Korrekturen für die Versionsreihe 128, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen. Außerdem behebt Thunderbird 128.4.3 eine Sicherheitslücke.

Der Beitrag Sicherheits-Update Thunderbird 128.4.3 veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

12. November 2024

Mozilla hat Firefox 132.0.2 veröffentlicht und behebt damit mehrere Probleme der Vorgängerversion.

Download Mozilla Firefox 132.0.2

Mit Firefox 132.0.2 behebt Mozilla mögliche Wiedergabe-Probleme auf Streaming-Plattformen in Zusammenhang mit Widevine L3 auf Windows.

Eine Verbesserung wurde vorgenommen, welche die Häufigkeit von mehrfach erhaltenen Push-Benachrichtigungen reduzieren soll.

Ein mögliches Einfrieren des Tabs bei Verwendung des System-Dialogs anstelle des Standard-Dialogs zum Drucken wurde behoben.

Eine potenzielle Absturzursache bei Verwendung von Microsoft Entra SSO auf macOS wurde behoben, ebenso wie ein möglicher Absturz des Netzwerkmonitor-Entwicklerwerkzeuges.

Ein Bearbeiten von HTML-Attributen im Inspektor-Entwicklerwerkzeug funktionierte nicht mehr per Doppelklick.

Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Firefox 132.0.2 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

9. November 2024

Unter Arch Linux werden pro Kernel jeweils zwei Initramfs-Archive erstellt. Bei der normalen Version wird das berücksichtigt was in der Datei /etc/mkinitcpio.conf eingetragen ist. In der Fallback-Version ist hingegen alles vorhanden, was möglich ist. Dies hat eine deutliche Auswirkung auf die Dateigröße.

1Size User Date Modified Name
2410k root 26 Okt 08:04  amd-ucode.img
3   - root 26 Sep  2022  EFI
4159M root  5 Nov 18:27  initramfs-linux-zen-fallback.img
5 50M root  5 Nov 18:26  initramfs-linux-zen.img
6   - root  6 Nov 18:15  loader
7 14M root  2 Nov 19:33  vmlinuz-linux-zen

Wie man sieht, ist in meinem Fall die Fallback-Version deutlich größer als die normale Version.

Auch wenn 159 MB heutzutage meist nicht ins Gewicht fallen, habe ich mir überlegt, ob man die Fallback-Version überhaupt benötigt. Für mich selbst lautet die Antwort nein.

Die Fallback-Version dient sozusagen als Notfall-Lösung, wenn man bei der Konfiguration des Initramfs-Archis der normalen Version Mist gebaut hat. In den letzten Jahren dürfte ich die Datei /etc/mkinitcpio.conf aber vermutlich keine 5 Mal geändert haben. Zudem habe ich für die Fallback-Version keinen Eintrag im Bootloader erstellt. Bei Problemen mit Initramfs würde ich daher einfach von der Iso-Datei von Arch booten, mich mit arch-chroot in die Installation einklinken und dann das Problem beheben.

Also hinfort mit der Fallback-Version. Hierzu muss man unter /etc/mkinitcpio.d/ die Preset-Dateien anpassen bei denen man das Erzeugen der Fallback-Version deaktivieren will. Vor der Änderung sieht eine solche Datei zum Beispiel wie folgt aus.

 1# mkinitcpio preset file for the 'linux-zen' package
 2
 3ALL_config="/etc/mkinitcpio.conf"
 4ALL_kver="/boot/vmlinuz-linux-zen"
 5
 6PRESETS=('default' 'fallback')
 7
 8#default_config="/etc/mkinitcpio.conf"
 9default_image="/boot/initramfs-linux-zen.img"
10#default_options=""
11
12#fallback_config="/etc/mkinitcpio.conf"
13fallback_image="/boot/initramfs-linux-zen-fallback.img"
14fallback_options="-S autodetect"

Alles, was man im Grunde machen muss, ist in der Zeile PRESETS ‘fallback’ zu entfernen und die Datei speichern.

Wer gleich testen will, ob es klappt, kann den Befehl mkinitcpio -P ausführen. Hiermit werden alle Initramfs-Archive aller installierten Kernel neu erzeugt. Oder man wartet einfach auf das nächste Kernel-Update.

Anschließend löscht man die eventuell vorhandenen, nicht mehr gewünschte Fallback-Archive der betreffenden Kernel unter /boot/.

Wer im Bootloader entsprechende Einträge hat, sollte diese noch löschen. Herauf gehe ich an der Stelle aber nicht ein, da es nicht nur einen Bootloader gibt.

Wie bereits weiter oben geschrieben ist die Fallback-Version für den Notfall gedacht. Wer diese daher entfernt sollte eine nutzbare Iso-Datei von Arch (z. B. auf einem USB-Stick) griffbereit haben.

7. November 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.4.2 ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 128.4.2

Mit Thunderbird 128.4.2 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Die neue Version bringt mehrere Korrekturen für die Versionsreihe 128, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen.

Der Beitrag Thunderbird 128.4.2 veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

6. November 2024

Die Not-for-Profit-Organisation Mozilla Foundation entlässt 30 Prozent ihrer Mitarbeiter. Die Mozilla Corporation, welche unter anderem Firefox entwickelt, ist hiervon nicht betroffen.

Wie Mozilla in einer internen E-Mail bekannt gegeben hat, werden 30 Prozent der Mitarbeiter der Mozilla Foundation entlassen. Die Mozilla Foundation ist eine Not-for-Profit-Organisation nach 501(c)(3) und die Dachorganisation der Mozilla Corporation, Mozilla Ventures, Mozilla.ai sowie MZLA Technologies Corporation. Die Produktentwicklung beispielsweise von Firefox und Thunderbird ist von diesen Entlassungen nicht betroffen, da es sich hierbei um Produkte der Mozilla Corporation respektive MZLA Technologies Corporation handelt.

Lesetipp: Die Organisationsstruktur von Mozilla

Die Aufgaben der Mozilla Foundation umfassen Dinge wie politisches Engagement, indem man sich beispielsweise für eine Gesetzgebung im Sinne der Nutzer einsetzt. Dinge wie Common Voice, dem weltweit größten öffentlichen Datensatz menschlicher Stimmen, das Mozilla Festival, der Einkaufsberater mit Datenschutzfokus Datenschutz nicht inbegriffen, das Data Futures Lab oder Studien wie YouTube Regrets, um fragwürdige YouTube-Empfehlungen besser zu verstehen, sind Projekte der Mozilla Foundation. Außerdem unterstützt die Mozilla Foundation andere Projekte durch Förderungen und Stipendien.

Wie viele Personen betroffen sind, ist unklar. Laut dem letzten Finanzbericht aus dem Jahr 2022 hat die Mozilla Foundation 60 Menschen beschäftigt. TechCrunch will hingegen erfahren haben, dass die aktuelle Mitarbeiterzahl eher bei ca. 120 liegt. Es kann also von einer Zahl zwischen 18 und knapp 40 ausgegangen werden. Bereits im Februar dieses Jahres gab es Entlassungen bei Mozilla. Damals waren rund 60 Mitarbeiter der Mozilla Corporation betroffen.

In einem mit TechCrunch geteilten Statement heißt es: „Die Mozilla Foundation reorganisiert ihre Teams, um die Agilität und den Einfluss zu erhöhen, während wir unsere Arbeit beschleunigen, um eine offenere und gerechtere technische Zukunft für uns alle sicherzustellen. Das bedeutet leider, dass wir einige der Arbeiten, die wir in der Vergangenheit durchgeführt haben, beenden und die damit verbundenen Rollen abschaffen müssen, um uns in Zukunft stärker zu konzentrieren“.

Wie Mozilla bestätigt hat, sind die zwei Bereiche Interessenvertretung und globale Programme nicht länger Teil der Foundation-Struktur, wobei Interessenvertretung nach wie vor ein zentraler Bestandteil der Arbeit der Mozilla Foundation sei und in alle anderen Funktionsbereiche eingebettet werden soll. In den Bereich der Interessenvertretung fallen Dinge wie Lobbyarbeit und Aufklärung, unter globale Programme fallen unter anderem der Internet Health Report und das Mozilla Festival.

Diese Entlassungen seien laut Nabiha Syed, welche seit diesem Jahr Executive Director der Mozilla Foundation ist, teilweise auch notwendig, um eine „einheitliche, kraftvolle Darstellung der Stiftung“ zu schaffen, wozu auch die Überarbeitung der strategischen Kommunikation der Stiftung gehöre. Weiter heißt es: „Unsere Mission bei Mozilla steht mehr denn je auf dem Spiel. Wir befinden uns in einem unerbittlichen Ansturm von Veränderungen in der Welt der Technologie (und darüber hinaus), und die Idee, Menschen vor Profit zu stellen, fühlt sich zunehmend radikal an. Um in dieser turbulenten, ablenkenden Zeit zurechtzukommen, muss man sich auf das Wesentliche konzentrieren – und sich manchmal von der hervorragenden Arbeit, die uns so weit gebracht hat, verabschieden, weil sie uns nicht zum nächsten Gipfel führt. Hochgesteckte Ziele erfordern harte Entscheidungen.“

Der Beitrag Mozilla Foundation entlässt 30 Prozent der Mitarbeiter erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

5. November 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.4.1 ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 128.4.1

Mit Thunderbird 128.4.1 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Das Update bringt keine Neuerungen, sondern öffnet lediglich einen Tab beim nächsten Start von Thunderbird, welcher auf eine Spendenkampagne anlässlich des bevorstehenden 20. Geburtstages von Thunderbird aufmerksam macht.

Der Beitrag Thunderbird 128.4.1 veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

4. November 2024

Mozilla hat Firefox 132.0.1 veröffentlicht und behebt damit mehrere Probleme der Vorgängerversion.

Download Mozilla Firefox 132.0.1

Ein Fehler wurde behoben, der unter anderem bei Verwendung der Erweiterung Firefox Color verursachen konnte, dass nach einem Neustart von Firefox das verwendete Theme auf das Standard-Theme zurückgesetzt worden ist.

Ein Problem bei der Wiedergabe von Videos auf Windows wurde behoben, wenn HEVC-Videos ausgeliefert wurden. Ein weiteres behobenes Wiedergabe-Problem von Videos betrifft ebenfalls nur Windows, dieses Mal in Zusammenhang mit Widevine L3. Und um Abstürze bei YouTube-Livestreams besser zu verstehen, die seit einer Änderung seitens YouTube auftreten, wurde eine Änderung vorgenommen, welche dafür sorgt, dass Mozilla aussagekräftigere Absturzberichte erhält.

Eine Telemetrie-Erhebung wurde ergänzt, damit Mozilla Informationen darüber erhält, wie häufig Push-Benachrichtigungen fehlschlagen. Schließlich wurde noch eine Korrektur für die eigentlich mit Firefox 132 neu eingeführte Unternehmensrichtlinie MicrosoftEntraSSO vorgenommen, da diese noch nicht funktionierte.

Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Firefox 132.0.1 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

Im dritten Teil der Umsteiger-Serie geht es um die Anwendungen, die ihr braucht. Viele davon sind vorinstalliert, andere können leicht hinzugefügt werden.

Die positiven Reaktionen auf die beiden Umsteiger-Artikel (eins und zwei) habe ich nicht erwartet. Die Community schreibt schon seit Jahren viele Anleitungen für Windows-zu-Linux-Umsteiger. Es gibt auch unzählige Videos, an denen man sich orientieren kann. Daher dachte ich, dass dieses Informationsbedürfnis ausreichend abgedeckt ist.

Vielen Dank für eure Kommentare zu den beiden Artikeln. Es gab einige, die ich für Anfänger:innen für zu kompliziert halte, z. B. die Erläuterung der verschiedenen Paket-Formate, oder alle Installationsmethoden, oder die Verwendung des Terminals. Diese Themen sind zwar wichtig, sollten aber nicht die erste Priorität von blutigen Anfängern sein.

Was viele Umsteiger interessiert, sind die alternativen Anwendungen. Auch dieses Thema wurde in den Kommentaren vorgeschlagen, und ich greife es gerne auf. Wer von Windows oder macOS auf Linux umsteigt, hat ein paar Fragezeichen auf der Stirn:

  1. Wie funktioniert das System überhaupt? Das habe ich in den ersten beiden Beiträgen knapp erklärt.
  2. Welche Anwendungen gibt es, um meine Anwendungsfälle abzudecken?

Um die zweite Frage soll es in diesem Artikel gehen.

Bevor ich damit beginne, möchte ich erneut ein Missverständnis klären, welches bereits in den vorherigen Beiträgen angesprochen wurde. In einem Kommentar schreibt S3NNET:

Ich hatte geschrieben: "Vergleicht Linux nicht mit Windows"
S3NNET schlägt vor: "Vergleicht Linux mit Windows, aber erwartet nicht, dass Linux Windows gleicht."

Mir fällt es schwer, eine passende Analogie dafür zu finden. Wie wäre es damit:

  • Wenn du vom Auto auf die Bahn umsteigst, frage nicht nach dem Schaltknüppel.
  • Wenn du von Fleisch auf Gemüse umsteigst, frage nicht nach der Leberwurst.
  • Wenn du vom Mercedes auf den BMW umsteigst, frage nicht nach dem Stern auf der Motorhaube.

Ja, es sind blöde Vergleiche, aber ihr versteht, worum es geht. Linux ist nicht Windows, Linux-Anwendungen sind keine Windows-Anwendungen. Freie Software ist ein eigenes Software-Universum, das sich nicht mit anderen (geschlossenen) Gärten vergleichen lassen will und muss. In der Welt der Freien Software gibt es für alle Anwendungsfälle gute Lösungen, die sich nicht verstecken müssen. Im Gegenteil; in vielen Bereichen stellen freie Anwendungen das Non-plus-ultra dar. Ein paar Beispiele:

  • Webbrowser: Firefox ist einer der wenigen Browser, der werbefreies Surfen im Internet sichert. Stichwort: Manifest V3
  • Video Recording und Live Streaming: OBS Studio verwenden fast alle Medienschaffende.
  • Gaming: Steam ist die Spiele-Plattform; nicht nur unter Linux.
  • 3D-Rendering: Blender ist das Profi-Werkzeug in der Film-Industrie.
  • Office: LibreOffice funktioniert selbst dann, wenn Microsoft-Office seine eigenen Dokumente nicht mehr öffnen kann.
  • ... diese Liste ist noch sehr viel länger.

Welche Anwendungen gibt es für mich?

Um diese Frage zu beantworten, schlage ich drei Stufen vor:

  1. Was habe ich bereits?
  2. Was bietet mir meine Anwendungsverwaltung?
  3. Was gibt es sonst noch?

Welche Anwendungen werden mitgeliefert?

Bei deiner Linux-Distributionen (z. B. Linux Mint) werden die Batterien mitgeliefert. Das siehst du im Start-Menü:

Bei den Büroanwendungen ist LibreOffice vorinstalliert. Dort gibt es die Tabellenkalkulation (Calc), ein Zeichenprogramm (Draw), die Präsentations-Anwendung (Impress) und die Textverarbeitung (Writer). Ausserdem findest du dort eine Kalender-App und in der Bibliothek die zuletzt bearbeiteten Dokumente.

Unter der Kategorie "Grafik" gibt es drei Anwendungen:

Diese Auswahl halte ich für nicht gut gelungen. Dort findet ihr einen Scanner, den Bildbetrachter "Pix" und das einfache Zeichenprogramm "Zeichnung". Bessere Anwendungen im Grafik-Bereich sind z. B. Gimp oder Krita für die Fotobearbeitung, Inkscape für Vektorgrafiken und gThumb als Bildbetrachter und -verwalter.

Bei den Internet-Anwendungen sieht es viel besser aus:

Firefox als Webbrowser ist selbstverständlich, ebenso wie Thunderbird als E-Mail-Programm. Transmission ist State-of-the-Art für das Herunterladen von Inhalten über das BitTorrent-Protokoll, und die Möglichkeit, Webapps zu installieren, gefällt auch. Überraschend positiv ist die Entscheidung des Mint-Teams, Matrix als Messenger aufzunehmen. Das ist die bessere Alternative zu WhatsApp und Co. Ja, ich weiss, das ist ein eigenes Thema.

Im Bereich "Multimedia" kommt Linux Mint schlank daher:

Es wird die Anwendung Celluloid geboten, mit der man Videos abspielen kann. Mit Hypnotix kann man Fernsehsender anschauen, und Rhythmbox ist ein ausgezeichneter Musik-Player und eignet sich hervorragend, um auch grosse Musiksammlungen zu verwalten.

Die übrigen Menü-Kategorien Zubehör, Einstellungen und Systemverwaltung möchte ich hier nicht ausführlich beschreiben, weil es den Rahmen sprengen würde. Dort findet ihr sehr viele Anwendungen, die für tägliche Aufgaben nötig sind, wie zum Beispiel:

  • Dateien komprimieren
  • Bildbetrachter
  • Screenshots
  • Verwaltung der Laufwerke
  • Notizen
  • Passwörter
  • Taschenrechner
  • Text-Editor
  • Sonderzeichen
  • zig Einstellmöglichkeiten
  • Drucker
  • Treiberverwaltung
  • Backup
  • und vieles mehr

Falls etwas fehlt

Wem die mitgelieferten Anwendungen nicht genügen, kann in der Anwendungsverwaltung nach weiteren Programmen suchen und diese installieren. Wie das geht, habe ich bereits im zweiten Teil dieser Artikelserie beschrieben. Ein konkretes Beispiel seht ihr hier:

Ich habe nach "Einrichtung" gesucht und finde als erstes Ergebnis die Anwendung Sweethome3d. Damit kann man seine Inneneinrichtung planen. Das Beispiel zeigt, dass man auch mit allgemeinen Begriffen gute Vorschläge für Anwendungen erhält.

Wo finde ich noch mehr?

Eigentlich müsste ich darüber gar nicht schreiben, weil es eine Webseite gibt, die sich exakt mit diesem Thema beschäftigt. Sie heisst AlternativeTo und bietet, was der Name verspricht, nämlich alternative Anwendungen zu finden. Die Seite ist "crowd-sourced" und umfasst mehr als 125'000 Apps. Hier ist ein Beispiel, in dem ich nach einer Alternative zu Microsoft Office suche:

In der Zusammenfassung erhält man eine Beschreibung der Anwendung, sowie die Anzahl der verfügbaren Alternativen. Ausserdem sind die Populärsten verlinkt: LibreOffice, ONLYOFFICE, ... Weiter unten auf der Seite findet man detaillierte Informationen zu den alternativen Vorschlägen, sortiert nach ihrer Beliebtheit:

Fazit

Die Auswahl an freien Anwendungen ist riesig. Das stabile Debian-Repository, auf dem Linux-Mint basiert, enthält knapp 82'000 Pakete (Anwendungen). Hinzukommen ca. 2500 Anwendungen aus dem Flathub-Repository. Linux-Mint kann aus den Debian- und den Flathub-Quellen installieren. Werft doch mal einen Blick auf Flathub.

Es gibt keinen Anwendungsbereich, in dem es keine adäquaten freien Programme gibt. Selbstverständlich sind diese Anwendungen anders als die gewohnten Windows-Apps. Das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil, weil diese Programme euch nicht verfolgen und euch kein Abonnement aufdrücken. Ausserdem sind sie meistens auf die wesentlichen Funktionen reduziert, wodurch die Eingewöhnung einfacher gelingt.

Wenn euch Programme für bestimmte Anwendungsfälle fehlen, fragt die Community.

Titelbild: KI-generiert (ChatGPT: "Tux am Arbeitsplatz")


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

2. November 2024

In Wiki von Arch Linux wird empfohlen für Updates des Microcodes entweder amd-ucode oder intel-ucode zu installieren (https://wiki.archlinux.org/title/Microcode). Wenn man eine CPU von AMD nutzt, ist das aber meist nur ein Placebo.

Unter https://gitlab.com/kernel-firmware/linux-firmware/-/blob/main/amd-ucode/README sind die unterstützten Prozessoren genannt. Was überschaubar wenige sind. Und viele davon dürfte man auf einem durchschnittlichen Desktop-System nicht nutzen.

Um zu prüfen, ob man einen unterstützen Prozessor nutzt, kann man folgenden Befehl ausführen und diesen dann mit der README-Datei vergleichen.

1lscpu | awk -F: '$1 ~ /^(Prozessorfamilie|Modell|Stepping)$/ {printf("%s: 0x%.2x\n", $1, $2)}'

Bei dem Rechner mit dem ich gerade diesen Artikel schreibe, erhalte ich folgende Ausgabe.

1Prozessorfamilie: 0x17
2Modell: 0x08
3Stepping: 0x02

Es handelt sich hierbei um einen AMD Ryzen 5 2600X. Also um eine nicht ganz aktuellen aber auch nicht um einen Prozessor aus dem letzten Jahrhundert. Und sie wird nicht unterstützt. Was auch in vielen anderen Fällen zutreffen sollte.

Jetzt kann man, nein sollte man sich fragen, warum AMD (im Gegensatz zu Intel) so wenige CPU mit Microcode-Updates direkt versorgt. Meines Wissens nach liegt es daran, dass AMD davon ausgeht, dass die Hersteller von Motherboards solche Updates zusammen mit BIOS- / UEFI-Updates anbieten. Somit veröffentlicht AMD diese Update nicht direkt in Form von Paketen wie amd-ucode. Was “lustig” ist, da manche Hersteller allgemein höchsten 1 oder 2 BIOS- / UEFI-Updates veröffentlichen. Wenn überhaupt.

Was kann man dagegen machen? Unter Arch würde ich empfehlen amd-ucode zu deinstallieren und dafür https://aur.archlinux.org/packages/amd-zen-ucode-platomav zu installieren. Hierbei handelt es sich um ein, von AMD unabhängiges, Projekt dass die jeweils aktuellen Microcode-Updates diverser Prozessoren in Form eines Pakets anbietet.

Betrifft das nun auch andere Distributionen? Ich bin mir nicht sicher. Entweder machen sich andere Distributionen die Arbeit und bieten von Haus aus ein Paket wie amd-zen-ucode-platomav an. Oder sie bieten ebenfalls keine aktuellen Microcode-Upodates für AMD an.

Vermutlich fragen sich jetzt einige, ob Microcode-Updates überhaupt wichtig sind. Ja, nein, vielleicht. Manche dieser Updates beheben nur Bugs von denen man in seltenen Fällen betroffen ist. Andere Update hingegen beheben Sicherheitslücken. Also im Zweifelsfall sind sie wichtig.

31. Oktober 2024

Im zweiten Teil der Umsteiger-Serie wird es konkret. Wie sieht Linux Mint aus und wie sehen die ersten Schritte aus?

Letzten Freitag habe ich den ersten Teil "Von Windows zu Linux umsteigen" geschrieben und den zweiten Teil angekündigt. Diesen 2. Teil schreibe ich gerne, weil die Kommentare zum 1. Teil sehr positiv und konstruktiv waren - Danke dafür ♥️

Bisher ging es darum, sich nicht im Distro-Wald zu verlieren, sondern sich auf die Desktop-Umgebung zu fokussieren, die einem am besten gefällt. Meine Empfehlung war, Linux Mint mit dem Cinnamon-Desktop auszuprobieren. Diese Empfehlung findet man häufig, weil Cinnamon eine runde Benutzererfahrung liefert und Mint, als Distribution, stabil und gut abgestimmt ist.

Nachdem ihr die Mint-ISO mit Etcher auf einem USB-Stick gespeichert und davon gebootet habt, seht ihr das:

.. und nach der Auswahl von "Start Linux Mint" seht ihr hunderte Kommandos im Terminal durchlaufen:

Das müsst ihr nicht verstehen. Andere Distributionen verbergen diese Ausgaben. Ignoriert sie einfach. Nach einer Weile (Geduld ist eine Tugend) seht ihr den Cinnamon-Desktop im Live-Modus:

Falls ihr auf eurem Hauptrechner vom USB-Stick gebootet habt, könnt ihr in diesem Live-Modus bleiben und euch in Linux Mint umsehen. Habt ihr auf einem "alten Hund" gebootet oder möchtet diese Distribution tatsächlich auf dem PC fest installieren, macht ihr bitte einen Doppelklick auf das Icon "Install Linux Mint".

Daraufhin startet das Installationsprogramm, welches ich hier nicht näher beschreibe, weil es Dubbeli-sicher ist, wie wir in der Schweiz sagen. Folgt einfach den Anweisungen. Die meisten Dialoge kann man mit "Weiter" abklicken. Während des Installationsprozesses werden euch ein paar interessante Informationen zu Linux Mint präsentiert. Je nach der Leistung eures PCs dauert die Installation 10 bis 30 Minuten.

Um euch die Zeit zu vertreiben, könnt ihr während der Installation Videos zu Linux Mint anschauen. Davon gibt es sehr viele, auch in deutscher Sprache. Die Eingabe von "Linux Mint deutsch" in eurer Internet-Suchmaschine bringt unzählige Artikel und Videos hervor.

Nach Abschluss der Installation werdet ihr zum Entfernen des USB-Sticks und Neustart des Rechners aufgefordert. Danach seht ihr das:

Nach der Anmeldung mit dem Passwort, welches du bei der Installation angegeben hast, begrüsst dich die Welcome-Anwendung von Linux Mint:

Hier lohnt es sich, die Informationen zu lesen; man erfährt viel über Linux Mint. Das ist insbesondere für Ein- und Umsteiger wichtig. Rechts unten gibt es eine Checkbox, mit der die Welcome-App für den nächsten Start abgeschaltet werden kann.

Der erste Eindruck

Bevor du dir einen ersten Eindruck bildest, erkläre ich die Elemente, die man nach dem Booten auf dem Desktop von Linux Mint findet:

Links unten gibt es das Start-Menü. Dieses wird durch einen Klick geöffnet. Als Alternative kann die SUPER-Taste gedrückt werden; das ist die Taste (links unten), die mit dem Windows-Symbol beschriftet ist. Links davon befinden sich drei Starter-Icons: Dateimanager, Webbrowser (Firefox) und das Terminal. Die Ersten beiden bedürfen keiner Erklärung; das Terminal brauchst du nicht. Diese Anwendungsstarter lassen sich beliebig anpassen (löschen, hinzufügen).

Auf der rechten Seite im Panel gibt es eine Reihe von Informations-Icons. Wenn du mit der Maus darüber fährst, wird deren Bedeutung angezeigt. Ein Klick auf ein Icon eröffnet weitere Möglichkeiten. Wenn du bisher nur Windows kanntest, wird dir das vertraut vorkommen. Werfen wir nun einen Blick auf das Start-Menü:

Seid ihr überrascht? Im Gegensatz zu Windows erscheint dieses Start-Menü wesentlich aufgeräumter und freundlicher. Werbe-Einblendungen werdet ihr dort nicht sehen. Dort findet ihr auf der linken Seite eure favorisierten Anwendungen sowie darunter die Schaltflächen zum Sperren, Abmelden und Herunterfahren des Computers. In der Mitte des Startmenüs könnt ihr entweder alle installierten Anwendungen einblenden oder in den Kategorien (Büro, Grafik, usw.) die passenden Programme finden. Ausserdem gibt es unten die Möglichkeit, über "Orte" auf bestimmte Verzeichnisse mit dem Dateimanager zuzugreifen, oder eine Liste der "kürzlich verwendeten Dateien" zu sehen. Ganz oben gibt es ein Suchfeld, in dem man nach Anwendungen und Dateien suchen kann.

Falls ihr eine Anwendung der Leiste am unteren Rand oder den Favoriten oder dem Desktop hinzufügen möchtet, macht ihr einen Rechtsklick auf die Anwendung und sucht die gewünschte Aktion aus. Im Screenshot seht ihr ein Beispiel für den Taschenrechner:

Wie ihr seht, kann man auch die Eigenschaften der Anwendung anzeigen lassen, bzw. diese deinstallieren.

Ich mache mir Mint, wie es mir gefällt

Wie die Überschrift erahnen lässt, gibt es viele Möglichkeiten, die Distribution bzw. den Cinnamon-Desktop an den eigenen Geschmack oder Arbeitsfluss anzupassen. Dafür gibt es die Menü-Kategorie "Einstellungen" mit vielen Einzelanwendungen für verschiedene Zwecke. Leider ist es dem Mint-Team bisher nicht gelungen, diese Einstellungen in einer Anwendung zu bündeln.

Wer das anwendungsfreundlicher haben möchte, kann einen Blick auf die Einstellungen beim GNOME- oder KDE-Plasma-Desktop werfen.

Doch die Einzelanwendungen lassen kaum einen Wunsch offen, um die Arbeitsumgebung nach eigenem Wunsch zu gestalten. Hier möchte ich nur ein Beispiel nennen: Falls euch das vorgegebene Design von Cinnamon nicht gefällt, könnt ihr unter "Einstellungen" die Anwendung "Themen" aufrufen:

Dort kannst du den grundsätzlichen Stil auswählen und entscheiden, ob du es lieber hell oder dunkel magst. Ausserdem lassen sich die Akzentfarben auswählen. Diese haben Auswirkung auf die Farbe von Icons, Schaltern und hervorgehobenen Elementen. Wenn du in ein Kaninchenloch absteigen möchtest, sind die Einstellungen der beste Ort dafür.

Anwendungen: installieren, deinstallieren, aktualisieren

Die Verwaltung des Betriebssystems und aller Anwendungen wird in Linux-Distributionen zentral geregelt. Dafür ist immer der "Paket-Manager" zuständig, der im Hintergrund seinen Dienst verrichtet. Darauf setzt die Benachrichtigung über Aktualisierungen und die Anwendung zum Installieren/Deinstallieren von Anwendungen auf.

Rechts unten in der Leiste seht ihr ein Schild-Symbol. Falls darauf ein roter Punkt erscheint, stehen Aktualisierungen zur Verfügung. Sobald ihr darauf klickt, seht ihr, was euch Neues angeboten wird:

Im Screenshot seht ihr neue Versionen von Firefox, Python, Thunderbird, usw., sowie eine neue Version des Betriebssystem-Kerns (Linux-Kernel 6.8). Mit einem Klick auf "Aktualisierungen installieren" wird der zugrunde liegende Paket-Manager gestartet, um euer System auf den neuesten Stand zu bringen. Im Gegensatz zu Windows, blockiert das nicht eure Arbeit; ein Neustart ist nur notwendig, wenn kritische Systemkomponenten betroffen sind.

Falls ihr Anwendungen installieren oder deinstallieren möchtet, ist die Anwendungsverwaltung der richtige Ort. Bei Linux Mint findet ihr diese im Menü: Systemverwaltung → Anwendungsverwaltung. Und so sieht es aus:

Oben werden populäre Anwendungen vorgestellt. Darunter findet ihr Anwendungs-Kategorien: Büro, Media, Internet, Spiele, usw. Oben gibt es eine Suchfunktion, falls ihr nach einer bestimmten Anwendung oder einem Stichwort suchen möchtet.

Bei den Kategorien seht ihr den Eintrag "Flatpak", der Einsteigern vermutlich nichts sagt. Es gibt verschiedene Paketformate; Flatpak ist eine davon; ignoriert das bitte.

Wenn ihr in der Anwendungsverwaltung weiter nach unten scrollt, findet ihr Anwendungen mit guten Bewertungen. Das kann bei der Suche nach einer für euren Zweck geeigneten Anwendung helfen. Falls ihr Zweifel habt, dann wendet euch bitte an die Community.

Fazit

Momentan fällt mir nichts ein, womit ich diesen 2. Teil ergänzen könnte. Mein Ziel war es, den Umstieg auf Linux so einfach wie möglich zu beschreiben. Ob mir das gelungen ist, könnt ihr entscheiden. Als langjähriger Linux-Nutzer ist das schwieriger, als man meint.

Hier sind meine drei Tipps für Umsteiger:

  1. Seid neugierig, aufgeschlossen und verwerft den Umstieg nicht nach wenigen Wochen.
  2. Vergleicht Linux mit Windows, aber erwartet nicht, dass Linux Windows gleicht.
  3. Fragt, fragt, fragt. Die Community ist freundlich und hilfsbereit.

Im dritten Teil geht es um die mitgelieferten Anwendungen.


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

30. Oktober 2024

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.4 ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 128.4

Mit dem Update auf Thunderbird 128.4 hat die MZLA Technologies Corporation ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Das Update bringt eine neue Exportmöglichkeit für die Konteneinstellungen, um diese dann im neuen Thunderbird für Android per QR-Code importieren zu können.

Dazu kommen wie immer diverse Fehlerbehebungen und Verbesserungen unter der Haube, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen. Auch wurden diverse Sicherheitslücken geschlossen.

Der Beitrag Thunderbird 128.4 veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.